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RAUS AUS KUBA
„Mit 13 war ich der größte Dissident der Stadt, während alle anderen Kinder brav salutierten.“
SESAM, ÖFFNE DICH!
„Coco Chanel hat den Frauen die Freiheit gegeben, Yves Saint Laurent Stärke und Macht.“
SUPERMONACO
„Über die Hälfte der Monegassen sind Millionäre. Kaum ein Ort verlangt höhere Preise für die Wohnfläche pro Quadratmeter. Nirgends sonst am Mittelmeer verkehren mehr Pelze.“
VENEDIG: INBEGRIFF
DER SCHÖNHEIT
„Und wenn man Touristenhorden, Kunstexponate und Karnevalstrubel satt hat, ist der goldene Sandstrand des Lido di Venezia der ideale Rückzugspunkt für diejenigen, die die Natur der Stadt vorziehen.“
IM LAND
DER NERVENSÄGEN
„Selbst in lebensbedrohlichen Situationen legt man im Land der aufgehenden Sonne eine beeindruckende Regeltreue an den Tag. Das belegen japanische Reality-Shows.“
1. Oktober 2016

RAUS AUS KUBA

Noch heute wird Raydel Armas emotional, wenn er über sein Heimatland spricht. Er ergeht sich allerdings nicht in Kindheitserinnerungen und Nostalgie: Der 33-Jährige ist voller Ablehnung und Wut. Sein Leben lang fühlte er sich verfolgt. Die ersten Versuche, dem kommunistischen Regime zu entkommen, scheiterte. Armas wollte die unmögliche Strecke von Kuba bis in die USA allein auf einem Surfboard bezwingen. Raydel Armas wurde 1980 in Matanzas im Norden Kubas geboren. Seine Eltern trennten sich, als er noch ein Kind war. Der Vater zog in eine andere Stadt, die Mutter arbeitete für den Staat und nutzte ihre Position, um denen zu helfen, die vom Staat zu Unrecht festgehalten wurden.

17. September 2016

SESAM, ÖFFNE DICH!

Jardin Majorelle, ein strahlend schöner Tag. Schon von weitem leuchtet die Villa Oasis hervor. Schockblau, umgeben von grünen Kakteen und knallbunten Blumenkübeln, thront das Herrenhaus über einem Meer der Farben. An diesem – fast schon surreal schönen – Ort verbrachte Yves Saint Laurent nicht nur eine berauschende Zeit, sondern auch seine letzten Lebensjahre.

 

Aber was führte Yves Saint Laurent nach Marrakesch? Nadia Saadi besuchte die Stadt am Fuße des Atlasgebirges, um den Spuren des großen Designers zu folgen.

6. August 2016

SUPERMONACO

Mein erster Eindruck von der Stadt am Mittelmeer schimpft jedes Klischee eine Untertreibung. In Hermelin gekuschelt wackeln zwei leicht übergewichtige Frauen eiligen Schrittes die gewundenen Straßen der Stadt hinunter, die Arme müde vom schweren Geschmeide an den Gelenken. Jugendliche in Anzügen unterhalten sich lautstark an einer roten Ampel, vor uns eine Limousine mit getönten Scheiben. Dabei sind die meisten Menschen, die da so geschäftig in den Straßen des Zwergstaates auf und ab laufen, gar nicht so vermögend. Zum größten Teil sind sie noch nicht einmal Bürger Monacos.

 

Eingefasst von Seealpen und Mittelmeer und gerade einmal 2 Quadratkilometer groß: Der Zwergstaat zwischen Frankreich und Italien ist trotz seiner Größe ein Land der Superlative. Kein Staat hat eine höhere Einwohnerdichte als Monaco. Über die Hälfte der Monegassen sind Millionäre. Kaum ein Ort verlangt höhere Preise für die Wohnfläche pro Quadratmeter. Nirgends sonst am Mittelmeer verkehren mehr Pelze.

9. Juli 2016

VENEDIG: INBEGRIFF DER SCHÖNHEIT

Die Lagunenstadt ist reich an Geschichte, Kunst und Kultur. Die circa 300.000 Einwohner sind stolz auf die Vergangenheit der „Serenissima“, der „Erlauchtesten“, die als tausendjährige Hauptstadt der ve­nezianischen Republik in die Geschichte einging. Aufgrund ihrer städtebaulichen Eigenart und ihrer Schönheit ist Venedig nicht nur ein beliebtes Reiseziel, sondern zählt auch zum UNESCO-Weltkulturerbe.

25. Juni 2016

IM LAND DER NERVENSÄGEN

Man möge doch bitte darauf achten, mindestens zwei Stufen Abstand zum Vordermann einzuhalten, empfiehlt die freundliche Bandansage. Der korrekte Abstand sei erreicht, „wenn sich zwischen Ihren Füßen und denen der anderen Besucher mindestens zwei gelbe Linien befinden“, erklärt die weibliche Stimme. Danach folgen einige Erläuterungen zum effektiven Gebrauch des Handlaufs und zu Personenkreisen, die besondere Vorsicht walten lassen müssen. Die Ansage beschallt keinen medizinischen Hochsicherheitstrakt und auch kein Auffanglager für Flüchtlinge aus der Dritten Welt. Sie erklärt den Besuchern eines japanischen Nobelkaufhauses den Gebrauch einer Rolltreppe. Zuerst in Japanisch, dann in Englisch und dann in einer digitalen Endlosschleife wieder von vorn. In der ersten und zweiten Etage, zwischen dem dritten und vierten Geschoss und in allen weiteren Stockwerken. Tagein, tagaus. Jeden Monat. Seit es Rolltreppen in Japan gibt. Überall.