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DON’T BE CHEAP!
Leben in den drei teuersten Städten der Erden.
15. Mai 2020

DON’T BE CHEAP!

Lebensmittelpreise, Wohnungskosten, Einkommen: Was das Leben in einer Stadt teuer macht, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Jedes Jahr untersuchen diverse Unternehmen diese Faktoren für verschiedene Gruppen von Personen: Familien, Single-Haushalte, kinderlose Paare.

 

Wir wollten wissen: Welche Stadt ist die teuerste für Zugezogene aus dem Ausland? Die Consulting-Firma Mercer gibt eine Studie heraus, die sich genau mit dieser Zielgruppe beschäftigt, und betrachtet dafür jährlich über 200 Städte, die für Auslandsbeschäftigte besonders interessant sind. Die Top 3 der teuersten Städte der Erde? Hier sind sie.

HONGKONG (PLATZ 1)

Bis zu 700.000 Euro zahlt man in der chinesischen Sonderverwaltungszone allein für einen Parkplatz. Die Kaufpreise für Apartments sind gleich schwindelerregend höher. Und Mieten? Die Preise für Wohnungen um die 100 Quadratmeter in beliebten Wohngegenden können schon mal bei 10.000 Euro im Monat und höher liegen. Allerdings gibt es auch ähnlich große Apartments bereits ab unter 4.000 Euro in weniger begehrten Bezirken. Immer noch knapp 3.000 Euro mehr als durchschnittlich in Berlin gezahlt wird. Und wenn am Ende des Monats vom Einkommen doch noch was übrig bleibt? Wir haben Tipps, wie du die teuerste Stadt der Welt total günstig kennenlernst.

WHAT TO DO?

Von wo aus lassen sich die Halbinsel und ihre vielen echten und künstlichen Inseln am besten betrachten? Na klar: vom Wasser aus. Die historische „Star Ferry“-Fähre kostet pro Überfahrt nur einige Cent. Alternativ geht es mit der Peak Tram hoch hinaus. Für etwas mehr als 5 Euro bekommst du einen einmaligen Panoramablick auf die Millionenmetropole.

 

Na hör mal! – Singvögel gehören zu den beliebtesten Haustieren in Hongkong. In der Yuen Po Street findet täglich ein Markt statt, auf dem hunderte Vögel zum Verkauf angeboten werden und sich Besitzer bei der aufwendigen Pflege ihrer Lieblinge beobachten lassen. Kosten: 0 Euro.

Foto: Fotolia / voyata

TOKIO (PLATZ 2)

In der Mercer-Liste der teuersten Orte der Erde befinden sich gleich sieben asiatische Städte. Fünf davon liegen in China. Schuld daran ist unter anderem die florierende chinesische Wirtschaft und der Versuch, den chinesischen Yuan als internationale Währung weiter zu pushen. Japanische Städte verloren jedoch gegenüber den Vorjahresstudien. Die Megametropole Tokio landet dennoch direkt hinter Hongkong. Wir finden, bei einem durchschnittlichen Preis von 3,40 Euro für ein Kilo Kartoffeln ist das ein verdienter Platz zwei.

Foto: Fotolia / gilad

WHAT TO DO?

Im Gegensatz zu den unheimlich hohen Mieten in Tokio – der Preis für ein 45 Quadratmeter großes Studio liegt bei bis zu 1.600 Euro – sind etliche Aktivitäten in der japanischen Hauptstadt völlig kostenfrei. Viele der Aussichtsplattformen, die überall in der ganzen Stadt verteilt sind, verlangen keinen Eintritt (Sky Carrot Observation Floor, Tokyo Metropolitan Government Building, Bunky Civic Center). Auch in vielen Museen erhalten Besucher kostenlos Zugang wie beispielsweise im Sumo Museum, im Suginami Animation Museum oder im hochgelobten Advertising Museum. Oder man begibt sich ganz einfach in einen der vielen Parks der Stadt und genießt die einmalige Landschaftsarchitektur der Japaner. Unser Tipp: der Asukayama-Park im Stadtteil Ōji, der über eine (natürlich kostenlose) Monorail-Bahn verfügt, die dich auf einen kleinen Hügel hinaufträgt.

ZÜRICH (PLATZ 3)

7 Euro für ein Dutzend Eier, 10 Euro für 500 Gramm Käse, 170 Euro für ein Paar Schuhe: Zürich ist mit durchschnittlichen Lebenshaltungskosten von rund 1.300 Euro – ohne Kosten für die Behausung, versteht sich – die teuerste Stadt Europas und belegt im weltweiten Ranking Platz 3. Trotzdem kann man sich auch in der größten Stadt der Schweiz wunderbar für umme unterhalten lassen.

WHAT TO DO?

Trotz der horrenden Preise für Lebensmittel und Mieten bietet Zürich Zugezogenen und Besuchern viele Möglichkeiten, die Stadt kennenzulernen, ohne gleich ein Vermögen ausgeben zu müssen. So gibt es kostenlose Fahrradverleihe an verschiedenen Hotspots der Stadt. Es muss lediglich eine Kaution hinterlegt werden. Mit einem fahrbaren Untersatz ausgestattet, lässt sich zum Beispiel der Botanische Garten wunderbar entdecken oder der Langenberg Wildnispark, der ebenso keinen Eintritt kostet.

 

Die Stadt mit den niedrigsten Lebenshaltungskosten für Zugezogene aus dem Ausland ist laut Mercer übrigens Taschkent in Usbekistan. Ein frischer Laib Brot kostet hier umgerechnet gerade mal 15 Cent. /// www.mercer.com

 

SIDE FACTS

Ins Kino zu gehen ist nirgends so preisintensiv wie in London. Den teuersten Kaffee gibt es im südkoreanischen Seoul. Mal wieder eine neue Jeans kaufen? Dann besser nicht in Moskau: Hier kosten ein Paar Denims so viel wie an keinem anderen Ort der Welt.

 

Text: Felix Just