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WANN WIRD „VIRTUAL“ REAL(ITY)?
Blick in die Zukunft
21. August 2018

WANN WIRD „VIRTUAL“ REAL(ITY)?

5 Millionen Google-Cardboard-Brillen soll der Suchmaschinenriese 2015 verkauft haben, über 12 Millionen Headsets der vier größten Hersteller waren es 2016. Bis 2025 sollen jährlich über 1.500 Millionen Einheiten verkauft werden. Zum Vergleich: Jedes Jahr gehen ähnlich viele Smartphones über den Ladentisch.Um die Frage also schon eingangs zu beantworten: Virtual Reality ist bereits in unseren Leben angekommen – in unseren Wohnzimmern, in Krankenhäusern und bald vielleicht sogar im Weltall.

Klar, wenn wir an Virtual Reality denken, kommen uns zunächst Videospiele, 3-D-Aliens und bunte Gamer-Grafiken in den Sinn. Virtual Reality eröffnet aber auch eine völlig neue Form des Lernens. Disney tat sich beispielsweise vor kurzem mit dem Salvador-Dalí-Museum in Florida zusammen und schuf eine surreale Erfahrung der ganz besonderen Art: Mithilfe der VR-Brille waren die Nutzer in der Lage, IN ein Gemälde des exzentrischen Künstlers einzutauchen. Museen wie das amerikanische Naturkundemuseum in New York oder das British Museum in London bieten „Besuchern“ virtuelle Rundgänge. So werden Kunst und Kultur Menschen zugänglich gemacht, die vielleicht nie die Gelegenheit hätten, diese Institutionen vor Ort zu besuchen. Bereits heute nutzen Schulen zum Beispiel in San Francisco und Florida Virtual Reality, um ihre Schüler auf Bildungsausflüge zu schicken. Selbst die NASA hat die neue Technologie für sich entdeckt. Die amerikanische Raumfahrtbehörde bereitet momentan nicht nur ihre Astronauten in virtueller Realität auf den ersten Marsflug vor, sie testet außerdem, wie gut sich Maschinen mittels VR-Brillen bedienen lassen.

 

In Krankenhäusern ist Virtual Reality schon lange ein viel genutztes Hilfsmittel bei der Diagnose von Krankheiten und der Planung von Behandlungen. Eine immer ausgereiftere Technik und die Zuhilfenahme von Computertomografie machen immer detailliertere Darstellungen möglich, die besonders in der Neurochirurgie ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Sogar in der unmittelbaren Anwendung am Patienten ist Virtual Reality bereits erprobt. Psychotherapeuten sprechen von Stress- und Angstbewältigung im Zusammenhang mit Virtual Reality. Eine Studie aus dem Jahr 2014, in der Kriegsveteranen in eine virtuelle Realität eintauchen sollten, macht Hoffnung auf vielfältige Einsätze der VR-Technologie unter anderem in der Behandlung von Depressionspatienten.

 

Und selbst Microsoft-Gründer und Philanthrop Bill Gates hat große Hoffnung für den Nutzen von Virtual Reality: „In der virtuellen Realität sind wir alle gleich. Diese Gleichheit können wir nutzen, um Probleme anzugehen, für die die Gesellschaft in der physischen Welt noch nicht bereit ist.“ ///

 

Text: Felix Just

21. August 2018 Design m #53 zum mate.style.lab