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HYPERLOOP
Zukunft des Fernverkehrs?
4. August 2020

HYPERLOOP

Bei Elon Musk gehen die Meinungen auseinander, aber unbestreitbar ist, dass er eine treibende Kraft hinter einigen der größten Innovationen der letzten zwei Dekaden war. Als der Erfinder von PayPal und Tesla-Gründer im Jahr 2013 seine Hyperloop-Idee vorstellte, waren viele Menschen begeistert: Rohrpost, nur im Großen. Vereinfacht gesagt ist seine Idee, eine Magnetschwebebahn in einer luftleeren Röhre zu befördern, um dem Luftwiderstand zu entgehen. Vermutlich wird es aber nicht möglich sein, die Luft komplett zu entfernen – somit wird es wohl nur einen geringeren Luftwiderstand geben. Das Besondere an Musks Vorhaben aber ist, den Hyperloop als Open-Source-Projekt zu entwickeln. Das bedeutet, dass jeder dazu beitragen kann und jeder neue Fortschritt der Öffentlichkeit präsentiert wird.

Elon Musk beschrieb seine Hyperloop-Idee in einem Interview folgendermaßen: „Der Hyperloop ist eine Mischung aus Concorde, Gewehr und Airhockey.“ Weil der Hyperloop in einer luftarmen Röhre fährt, soll er eine Geschwindigkeit von etwa 1.200 km/h erreichen können. Hamburg ist gerade dabei, eine Strecke am Hafen zu errichten, um Container schneller von A nach B transportieren zu können. Bis 2021 soll das Projekt fertiggestellt sein. Die Strecke Hamburg-Köln – rund 430 Kilometer – könnte per Hyperloop in gerade einmal dreißig Minuten zurückgelegt werden. Darüber hinaus gibt es ein grobes Konzept für ganz Deutschland, in dem alle großen Städte in einer kreisförmigen Route miteinander verbunden sind. Ob und wann dieses Konzept für Deutschland Realität wird, ist allerdings nicht bekannt.

Der Hyperloop ist aber nicht nur wesentlich schneller als herkömmliche Züge oder Flugzeuge, sondern auch umweltfreundlicher und angeblich sogar günstiger. Er wird rein elektrisch angetrieben und der Strom kommt von Solarplatten auf den Röhren, wobei sogar ein Überschuss produziert werden soll. Inwiefern der Hyperloop wirklich günstiger für den einzelnen Passagier sein wird, ist unklar, aber er könnte definitiv sehr effizient sein. Bei voller Auslastung mit 840 Personen soll er nur 4,4 kWh/100 km und pro Person verbrauchen. Zum Vergleich: Ein ICE 3 liegt bei voller Auslastung bei 8,4 kWh/100 km und pro Person und ein Flugzeug bei 30 kWh/100 km und pro Person. ///

 

Text: Lukas Werlich