FALL IN LOVE WITH YOUR JOB
Über die Hälfte der deutschen Beschäftigten hat das Gefühl, auf der Arbeit unter Druck zu stehen. Zwei Drittel geben an, sie hätten keinen Einfluss auf das Pensum, das täglich auf sie zukommt. Besonders Pfleger oder Erzieher können auch nach Feierabend nicht gut abschalten, jeder zehnte Beschäftigte, der täglich im Umgang mit Kunden steht, fühlte sich schon einmal herablassend behandelt. Die 2018er-Studie des Deutschen Gewerkschaftsbunds zeichnet ein unschönes Bild der Arbeitswelt in Deutschland. Laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz kommen zu den psychischen Belastungen auch körperliche Anstrengungen hinzu. Im Durchschnitt fallen pro Woche bei jedem Arbeitnehmer vier Überstunden an. Bei Paketboten oder Lastwagenfahrer sind es sogar über sieben Stunden.
Stress und Überbeanspruchung am Arbeitsplatz führen nicht selten zu Beeinträchtigung der mentalen Gesundheit. Depressionen und Einsamkeit sind häufig die Folge von zu hohem Druck und fehlender Kommunikation zwischen Management und Angestellten. Das Online-Portal totaljobs.com beschäftigt sich seit Längerem mit diesen Problemen und stellt auf seiner Seite hilfreiche Tipps vor. Eine der einfachsten Lösungen für den kurzfristigen Stressabbau sind dabei Atemübungen, die den Herzschlag herunterpegeln: Drei Minuten lang an einem stillen Ort kurz einatmen (zwei Sekunden) und lang ausatmen (fünf Sekunden) – und die Pumpe kommt zur Ruhe. In vielen Fällen hilft auch schon ein Gespräch mit einem Kollegen. Gerade Männer neigen dazu, Stress und Ängste am Arbeitsplatz für sich zu behalten. Dabei kann ein kurzer Austausch über gegenwärtige Hürden wahre Wunder wirken. Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Ein weiterer Tipp der Job-Experten: Selbstanamnese. Bei Stress und Ermüdungserscheinungen kann es hilfreich sein, einen Blick nach innen zu werfen. Mitunter liegen die Probleme nämlich gar nicht in der Arbeitswelt, sondern ganz woanders. Routinehandlungen wie das Zähneputzen oder Haarewaschen bieten eine perfekte Gelegenheit zur Selbstreflexion: Was nervt mich an meinem Alltag? Wieso fühle ich mich unmotiviert? Und wie kann ich mir selbst helfen?
Wie du auch in Zukunft vollmotiviert deinen Aufgaben nachgehen kannst und wie du dich sogar ganz neu in deinen Job verliebst? Wir haben sieben simple Tipps für dich!
TIMESHARE
Du beantwortest erste E-Mails schon im Bett und noch vor dem ersten Kaffee? Deine morgendliche Routine ist die perfekte Gelegenheit, Kraft für den Tag zu schöpfen. Kundenkorrespondenz hat bei dir zu Hause nichts zu suchen. Teile deine Zeit in Arbeit und Freizeit ein und schalte die Push Notifications für E-Mails am besten nach dem Verlassen des Büros aus.
EARLY BIRD
Bereits in Mate #58 haben wir dir die Vorteile eines Kickstarts in den Tag erklärt. Wer den Körper früh in Schwung bringt, verpasst dem Metabolismus einen Vorsprung und ist somit länger wach und aktiver als Langschläfer. Dies wirkt sich auf deine Leistungsfähigkeit aus. Aufgaben sind so leichter zu bewältigen.
NO DISTRACTIONS
Bist du dabei, komplexe Probleme zu bearbeiten, sollten deine Social-Media-Kanäle Sendepause haben. Mitunter reicht eine einzige Benachrichtigung deines Instagram-Accounts und die Konzentration für den Rest des Tages geht flöten. Noch besser: Bei Arbeitsschritten, die deine volle Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum benötigen, auch dein Mail-Programm schließen und das Handy (im Schlafmodus!) in der Hosentasche lassen.
MOVE IT!
Fast die Hälfte der Bevölkerung arbeitet täglich am Schreibtisch. Menschen mit Bürojob kommen dabei im Durchschnitt auf über zehn Stunden, die sie im Sitzen verbringen. Das ist nicht nur schlecht für die Figur, sondern kann ernsthafte gesundheitliche Folgen nach sich ziehen, da die Organe weniger gut durchblutet werden. Es gilt also, den Schreibtisch so oft wie möglich zu verlassen. Den Drucker am besten weit vom Arbeitsplatz entfernt aufstellen und in der Mittagspause einfach mal zwanzig Minuten gehen.
SHAKE THINGS UP
Aufstehen, Kaffee, Büro, Abendessen, Netflix: Eine tägliche Routine erleichtert die Bewältigung kleiner und großer Probleme, lässt uns aber gleichzeitig träge werden und ist nicht selten Grund für Ermüdung. Wer sich dem Trott nicht ergeben will, baut in seine Woche mindestens eine Aktivität ein, der er sonst nicht nachgehen würde. Wer war in den letzten zwölf Monaten alles Fallschirmspringen?
HOLIDAYS
Der Durchschnittsdeutsche fühlt sich seiner Arbeit verbunden und dreht fleißig und ohne sich zu beschweren an seinem Zahnrädchen. Einige besonders tüchtige Raddreher vergessen dabei sogar, den wohlverdienten Urlaub einzureichen. Dabei laden wir am Strand nicht nur unsere Bräune, sondern auch die Motivations- und Kreativitätsakkus auf. Und mal ganz ehrlich: Wie kann man jemanden oder etwas vermissen, das man jeden Tag sieht?
MORE HOLIDAYS
Wir sagen nicht, dass du mehr Zeit am Strand als bei der Arbeit verbringen sollst, aber wer regelmäßig Urlaube bucht, hat immer etwas, auf das er sich freuen kann, und in jede arbeitsintensive Phase wird dadurch ein natürliches Ende eingebaut. /// www.totaljobs.com
Alle vergangenen Ausgaben können über die Mate-App oder Readly bezogen werden.
Text: Felix Just
Schlagworte: Body, Culture, Health, Sport