Bei Mercedes hat man in den letzten Jahren fleißig daran gearbeitet, das gediegene Altherren-Image abzulegen und den Weg für coole Autos mit Will-ich-haben-Effekt freizumachen. Das beste Beispiel dafür ist der brandneue Mercedes GLC: ein attraktiver Alleskönner für die Generation der Selbstoptimierer.

Früher, als die Welt sich noch wesentlich langsamer drehte, da war ein Mercedes eine Art Burg auf vier Rädern: schlicht, oft kantig, mehr zeitlos denn modern und immer ein Ausdruck von Beständigkeit. Es gibt diese Burg immer noch in Form der unverwüstlichen G-Klasse, die seit 36 Jahren in kaum veränderter Form gebaut wird. Doch die Zielgruppen von Mercedes haben sich verjüngt und sind längst im Facebook-Zeitalter angekommen. Für ebendiese gibt es nun brandneue Modelle, die moderne Dynamik verkörpern.

Der GLC ist das Paradebeispiel für den Paradigmenwechsel bei Mercedes: „Rund ist das neue Eckig“ lautet die Devise beim Außendesign, denn alle Linien verlaufen stromlinienförmig, geradezu organisch um den Benz herum. Die Front trägt das aktuelle Mercedes-Gesicht, das durch den sehr prominenten Stern in der Mitte unverkennbar aus der Masse heraussticht. Von der Seite betrachtet, hat Mercedes den Spagat geschafft, der funktionalen Kastenform eines SUV einen Hauch Eleganz und Sportlichkeit zu verleihen. Das gelingt durch eine lange Motorhaube und eine flache Fensterlinie, die gemeinsam die Silhouette optisch in die Länge strecken. Allein das Heck ist so sehr rundgelutscht, dass nur noch der Mercedes-Stern die Markenzugehörigkeit verrät. Besonders eindrucksvoll präsentiert sich der Innenraum, der praktisch von der C-Klasse übernommen wurde und den oft zitierten Premium-Anspruch tatsächlich erfüllt. Hier sieht alles nicht nur prächtig aus, sondern fühlt sich auch so an – mit schönen Zierelementen, diversen Hölzern und Alu-Veredelungen. Manch einem trägt vielleicht das Display mit breitem Rahmen in der Mittelkonsole etwas zu dick auf. Dafür liegt es optimal im Blickfeld. Apropos Blickfeld: Oben an der Windschutzscheibe direkt hinter dem Rückspiegel wird ein großer Teil des vorderen Sichtfeldes von den Assistenzsystemen versperrt. Das führt dazu, dass die Sicht auf Ampeln vor allem im Stadtverkehr oft blockiert wird. Ein Problem, das sich viele moderne Fahrzeuge teilen.

Doch nun zum Thema Selbstoptimierung. Der GLC lässt sich derart vielseitig individualisieren und mit solch einer Armada an Hightech-Extras ausstatten, dass er auf seinen Fahrer geradezu maßgeschneidert wird. Eine großartige Option ist beispielsweise die variable Luftfederung, denn mit ihr schwebt man praktisch über die Straße hinweg. Wem das zu soft ist, der kann sie auch schön straff stellen. Genauso lassen sich Motor, Getriebe, Lenkung und sogar Lüftung in vier verschiedenen Modi einstellen: Economy, Komfort, Sport und Sport Plus. Ähnlich individuell lässt sich nahezu alles in dem Fahrzeug an die Bedürfnisse des Fahrers anpassen: Leuchtintensität und Farbe der Innenraumbeleuchtung sowie der Instrumente wie auch die Dauer der Außenbeleuchtung des Fahrzeugs – dem Spieltrieb werden kaum Grenzen gesetzt. Besonders empfehlenswert sind die intelligenten LED-Scheinwerfer, die bei Dunkelheit die Straße extrem gut ausleuchten. Ein ebenso sinnvolles Extra ist das Head-up-Display, das alle wichtigen Informationen auf die Windschutzscheibe direkt ins Blickfeld des Fahrers projiziert. Und der Einparkassistent mit 360-Grad-Kamera macht Einparken zum millimetergenauen Kinderspiel.

Den GLC gibt es mit zwei Dieselmotoren und einem Benziner. Letzterer ist in Verbindung mit einer neunstufigen Automatik und seinen 211 PS ein Allroundtalent. Er bewegt den SUV im Economy- und Komfort-Modus völlig unauffällig und relativ ökonomisch von A nach B. In der Sport- und Sport-Plus-Stellung macht er dem Benz ordentlich Feuer unter dem Hintern.

Letztendlich begeistert der GLC mit seiner Vielseitigkeit: Von sportlich bis gediegen, von soft bis hart, von praktisch bis elegant, von ökonomisch bis dekadent – wie kaum ein anderes Fahrzeug deckt er ein enorm breites Spektrum an Wünschen ab und ist dabei noch relativ erschwinglich. /// www.mercedes-benz.de

Text: Martin Lewicki