Was haben wir dir in den vergangenen Jahren nicht alles an Einschlafhilfen und Durchschlaf-Gadgets vorgestellt?: Vom Anti-Schwerkraft-Bett (Mate #54) über das Dreem Stirnband von Yves Behar, das beruhigende Klänge über die Schädelknochen an das Innenohr übermittelt (Mate #56), bis hin zur Gravity Blanket (Mate #57) wollten wir dich dabei unterstützen, eine angenehme Nachtruhe zu verbringen. Du kannst immer noch nicht pennen? Versuch’s doch mal mit diesen natürlichen Schlafmitteln!

LAVENDEL

Es ist der Klassiker unter den Hausmitteln: Seit mehreren Hundert Jahren wird in der französischen Provence Lavendel angebaut und verarbeitet. Als Heilpflanze kommt es häufig als Öl zur Anwendung. Außerdem gibt es Lavendel als Teevariante oder als Aufguss für das Badewasser. Enthaltene Wirkstoffe wie Linalool und Linalylacetat sind schlaffördernd und nachgewiesenermaßen angstlösend. Darüber hinaus kann Lavendel gegen rheumatische Beschwerden und Kreislaufstörungen eingesetzt werden. Bevor der Lavendel von Hildegard von Bingen als Heilpflanze entdeckt wurde – als Mittel gegen Kopfläuse –, wurde er als Waschmittel verwendet.

MAGNESIUM & EISEN

Magnesium ist nicht nur wichtig für unsere Knochen und das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln, ein Mangel an Magnesium kann nachweislich zu Schlafproblemen führen. Da der Körper es nicht selbst herstellen kann, muss Magnesium über die Nahrung aufgenommen werden. Als Verbindung kommt es vor allem in Vollkornprodukten, in Mineralwasser, Fisch, Geflügel oder Erdnüssen vor. Ein Mangel an Eisen kann zum sogenannten Restless-Legs-Syndrom führen, also zittrigen Beinen, die das Einschlafen massiv stören. Auch hier gilt: ausreichend Eisen über die Nahrung einnehmen (besonders dunkles Fleisch oder Hülsenfrüchte).

MELATONIN

Der Botenstoff, der unserem Gehirn sagt, wann es Zeit zum Schlafen ist, wird bei Lichtmangel ausgeschüttet. So wird der Körper automatisch müde, wenn er weniger Licht ausgesetzt ist. Da viele Menschen ihr Smartphone mit ins Bett nehmen, kommt es bei ihnen zu einem reduzierten Melatoninspiegel und somit häufiger zu Einschlafschwierigkeiten. Das Handy also am besten komplett aus dem Schlafzimmer verbannen. Zeitweise kann aber auch mit Melatonin nachgeholfen werden, um einen gestörten Schlaf-wach-Rhythmus wieder in Ordnung zu bringen (beispielsweise bei Jetlag). In Deutschland produziert unter anderem die Firma Braineffect (www.brain-effect.com) Melatonin-Sprays und -Tabletten. Da Melatonin ein körpereigener Stoff ist, gibt es nur selten Nebenwirkungen.

BALDRIAN

Ähnlich wie Lavendel gilt Baldrian als eines der bekanntesten natürlichen Schlafmittel. Meist wird aus der Wurzel der Pflanze ein Trockenextrakt hergestellt, das später in Tablettenform dargereicht wird. Verantwortlich für die schlaffördernde Wirkung ist der enthaltene Pflanzenstoff Linarin, der nicht nur als neuer Wirkstoff gegen Alzheimer diskutiert wird, sondern auch sedierende Effekte aufweist.

ÄTHERISCHES HANFÖL (CBD-Öl)

Ätherisches Hanföl oder CBD enthält so wenig des psychoaktiven THC, das Hanf zur Droge macht, dass es bedenkenlos als natürliches Heilmittel verwendet werden kann und darf. CBD-Öl soll entzündungshemmend wirken, gegen Krämpfe, Schwellungen, Angststörungen und Phantomschmerzen helfen und auch die Fähigkeit durchzuschlafen verbessern. ///

Neben diesen natürlichen Schlafmitteln solltest du dir unbedingt unsere fünf simplen Tricks für einen tieferen Schlaf in Ausgabe #58 ansehen. Alle vergangenen Ausgaben können über die Mate-App, Readly, Pressreader oder YumpuNews bezogen werden.

Text: Felix Just