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VOLKSWAGEN T-ROC
Der Jungspund
5. Juni 2018

VOLKSWAGEN T-ROC

„Alles, bloß nicht altbacken“, scheint das Motto bei der Entwicklung des neuen VW T-Roc gewesen zu sein. Und tatsächlich gelingt Volkswagen mit dem kompakten SUV der Spagat zwischen Pragmatismus und Coolness wie selten zuvor.

Volkswagen ist eine urdeutsche Automarke. Und so assoziiert man mit den beiden Buchstaben VW unweigerlich Begriffe wie sachlich, praktisch, solide und zuverlässig. Das sind per se keine üblen Begriffe, aber eben auch keine aufregenden, die Bauchkribbeln auslösen. Wer normalerweise einen Volkswagen wie beispielsweise den Golf kauft, der macht es aus rationalen Gründen, denn mit einem Golf kann man nichts falsch machen. Schließlich wird er seit über dreißig Jahren auf Perfektion getrimmt.

AUS DEM NERD WURDE EIN MUSCLE BOY

Nun muss man sich den VW Golf wie einen fleißigen, nerdigen Musterschüler vorstellen, der so ziemlich in jedem Fach gut ist und kaum Schwächen hat, aber leider auch keine Ecken und Kanten besitzt – und natürlich auch keine Coolness. Eines Tages beschließt er dann, etwas weniger zu büffeln, und fängt stattdessen an, ins Fitnessstudio zu rennen und Gewichte zu stemmen. Und siehe da, nach ein paar Monaten traut man seinen Augen kaum: Aus dem schmächtigen Golf wurde ein durchtrainierter T-Roc. Volkswagen hat es geschafft, die guten Tugenden des Golfs zeitgemäß und ansprechend zu transferieren und als hippen SUV zu verpacken. So ist der T-Roc mit 4,23 Meter Länge sogar einen Tick kürzer, dafür aber deutlich höher und breiter als ein Golf. Mit über 1,80 Meter Breite hat er einen sehr stämmigen Auftritt und wirkt damit größer, als er tatsächlich ist.

 

TOP-FIGUR UND EIN KNALLIGES OUTFIT

Genial ist Volkswagen die Seitenlinie gelungen mit extrem ausgeformten Radhäusern – die hinteren laufen sogar horizontal bis in die Heckleuchten hinein und verlängern optisch das kompakte Fahrzeug. Auch sonst wirkt der Mix aus messerscharfen geraden und geschwungenen Linien sehr gekonnt inszeniert, ohne aber, wie bei einigen anderen modernen Autos, überzeichnet zu wirken. Selten hat ein Volkswagen einen so ansprechenden und jugendlichen Eindruck gemacht. Und das ist auch gewollt, denn der T-Roc soll vor allem jungen und jung gebliebenen Käufern gefallen. Kein Wunder also, dass man ihn in einer Zweifarben-Lackierung bestellen kann, macht es doch der ewig junge Mini von BMW seit Jahren erfolgreich vor. So zeigt der Jungspund nicht nur von außen eine Top-Figur (mit diversen aufpreispflichtigen Optionen), sondern auch im Innenraum. Besonders auffallend sind die Zierleisten an Türen, der Mittelkonsole und dem Armaturenbrett in Wagenfarbe lackiert, sofern man die Ausstattungsvariante „Style“ wählt.

DER T-ROC BIETET AUCH INNERE WERTE

Gegen Aufpreis lässt sich nicht nur das Styling steigern, denn auch technisch schöpft der T-Roc aus dem vollen VW-Baukasten: Besonders gelungen ist das volldigitale Tachodisplay hinter dem Lenkrad. Es zeigt wahlweise klassisch die Geschwindigkeit und sonstige Funktionen an oder großflächig die Reiseroute des Navigationssystems. Ein Notbrems- und Spurhalteassistent sind serienmäßig, Müdigkeitserkennung, Abstandstempomat, Verkehrszeichenerkennung sowie Ein- und Ausparkassistenten gibt es gegen Aufpreis. Ebenso optional sind eine adaptive Federung und ein Allradantrieb – wenn man ihn denn braucht. So bunt und trendy der Innenraum auch wirkt, so bleibt Volkswagen selbst bei seinem hippen SUV der klaren und praktischen Linie treu. Beispielsweise ist das Display in der Mittelkonsole optimal im Blickfeld ganz oben positioniert, auf gleicher Höhe wie der volldigitale Tacho. Zudem sind alle Bedienelemente sinnvoll und selbsterklärend angeordnet – da bleibt der VW weiterhin ein Musterschüler.

 

Und wie es sich für ein Auto der Smartphone-Generation gehört, bietet der T-Roc natürlich Schnittstellen für Android Auto sowie Apple CarPlay. Damit lassen sich Nachrichtendienste, Musik und Navigation direkt vom Smartphone auf das Display des T-Roc übertragen und steuern. Konventionell sind hingegen die Antriebe: Man hat zunächst die Wahl zwischen Benzin- oder Dieselmotoren, zwischen 115 und 190 PS, mit oder ohne Automatikgetriebe. Die Preise beginnen bei gut 20.000 Euro. Nicht schlecht für einen so coolen Jungspund. /// www.vw.de

 

Text: Martin Lewicki