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UNSEEN DESTINATIONS
Lust auf Unbekanntes?
21. Oktober 2017

UNSEEN DESTINATIONS

Eiffelturm, Sphinx, Burj Khalifa: Der Passagierluftverkehr und das Internet haben die Welt kleiner werden lassen. So klein, dass Hobby- und Profi-Weltenbummler es schwer haben, Orte zu finden, die noch nicht in unzähligen Blogs besprochen und mit Millionen Instagram-Fotos dokumentiert wurden. Diese fünf Ausnahmen machen Lust auf weniger bekannte Reiseziele.

SKYBRIDGE

Mit 125 Metern Länge ist sie die längste geschwungene Schrägseilbrücke der Erde. Die SkyBridge im malaysischen Langkawi thront an ihrer höchsten Stelle 100 Meter über dem Boden, getragen von einem einzigen 85 Meter langen Pylon. 2005 eröffnete der schwindelerregende Wandelpfad. Zuvor waren die Einzelteile der Brücke von Helikoptern auf die Spitze des knapp 700 Meter hohen Mat Cincang transportiert und an Ort und Stelle zusammengesetzt worden. Die SkyBridge trägt bis zu 250 Personen gleichzeitig und ist sowohl über den zur Anlage gehörenden SkyTrail als auch bequem über eine Gondelbahn erreichbar. Von der Brücke aus eröffnet sich den Besuchern ein Ausblick auf die über und über von Dschungel besetzten Ausläufer der Bergkette und die blauen Wogen der Andamanensee. / www.panoramalangkawi.com

Foto: Fotolia / Dudarev Mikhail

PARADISE CAVE

Die Son-Doong-Höhle wurde 1991 entdeckt und ist die größte Höhle der Erde. Mit Höhen von bis zu 200 Metern sowie einem eigenen Wettersystem ist sie sicherlich auch eine der beeindruckendsten. Die schönste aber bleibt die ebenfalls in Vietnam gelegene Thien-Duong-Höhle, die aufgrund ihrer einmaligen Erscheinung auch Paradise Cave genannt wird. Die ungewöhnlichen Felsformationen, Stalagmiten und Stalaktiten verleihen ihrer Umgebung etwas Mystisches. Während geführter Touren bewegt man sich immer tiefer hinein in diese natürlich geschaffene Kathedrale. Scheinwerfer setzen die funkelnden Felsen in Szene. / www.vietnamtourism.com

Foto: Fotolia / phraisohn

JIUZHAIGOU

Color me blind! Die Berg- und Seenlandschaft des Jiuzhaigou-Nationalparks in der chinesischen Provinz Sichuan wartet mit einem so überwältigenden Farbenspiel auf, dass der Besucher gar nicht schnell genug die Speicherkarte seines Fotoapparates wechseln kann. Glasklare Wasserbecken geben den Blick frei auf gesunkene Baumstämme und kleine Fische. Der Wald scheint wie ein zu großer Teppich in das kühle Nass einzutauchen, und die Bäume buhlen miteinander um das schönste Blätterkleid. Die Dörfer, die dem Park zu seinem Namen verholfen haben – Jiuzhaigou bedeutet so viel wie „Tal der neun Dörfer“ – werden von Tibetern bewohnt und sind den Besuch ebenso wert wie eine Wanderung durch die einzigartige Landschaft des Weltnaturerbes. / www.jiuzhai.com

Foto: Fotolia / BlueOrange Studio

JELLYFISH LAKE

Einmal mit Delfinen schwimmen! Für viele Gäste tropischer Pauschal-Resorts ein Traum. Einmal mit Quallen schwimmen? Für Otto Normal und seine Familie eher ein Albtraum. Viele Besucher des im Pazifik gelegenen Inselstaates Palau nehmen aber genau deshalb den langen Weg ins blaue Nirgendwo auf sich. Auf einer der Insel Koror vorgelagerten Felsformation ruht ein maritimer See. In diesem: Millionen von Schirmquallen, die jeden Tag um die gleiche Uhrzeit von einem Ende des Beckens zum anderen wandern, sich aber zumeist in Tiefen von 0 bis 13 Metern aufhalten. Aufgrund ihres exklusiven Lebensraums hat diese Unterart – oft Golden Jellyfish genannt – ihre Fähigkeit verloren, Feinde durch brennende Nesseln abzuschrecken. Weitere Arten dieser Qualle kommen in anderen maritimen Seen rund um Palau vor, allerdings ist nur der auf Eil Malk für Touristen zugänglich. / www.visit-palau.com

Foto: Fotolia / jiratto

HITACHI SEASIDE PARK

Immer im Herbst, nämlich von Ende September bis weit in den Oktober hinein, wechselt das Besenkraut im japanischen Hitachi Seaside Park seine grüne Farbe in intensives Rot. Die dann blutroten Hügel sind ein beliebtes Fotomotiv für Japaner, die hier oft ihre knapp bemessene Freizeit verbringen, und Touristen aus aller Welt gleichermaßen. Die lieblich blaue Hainblume, für die der Park ebenso bekannt ist, blüht im Frühjahr und erstreckt sich über viele Felder. Auf rund zwei Quadratkilometern werden Pflanzen der gesamten Erde gezeigt. Der vollständige Blütekalender ist auf der Website des Hitachi Seaside Parks für Besucher hinterlegt. / en.hitachikaihin.jp

 

Text: Felix Just

21. Oktober 2017 Travel m #49 zum mate.style.lab