Das „0“ Modell des niederländischen Start-ups Lightyear ist das erste solarbetriebene Kraftfahrzeug weltweit, das in Serie produziert wird. Außerdem soll es das Auto mit der besten Aerodynamik überhaupt sein. Wir haben das innovative Solar Car unter die Lupe genommen.

Die größte Besonderheit des 0 ist die Art und Weise, in der es geladen wird: Neben gängigen Ladestationen ist das Aufladen der Batterie auch an stinknormalen Haushaltssteckdosen möglich, an denen du auch deinen Toaster mit Strom versorgst. Selbst an diese angeschlossen, schafft es der Wagen, die Batterie über Nacht bis zu ungefähr der Hälfte aufzufüllen (bis zu 300 Kilometer). Insgesamt wird die Reichweite des Akkus mit 625 Kilometern angegeben, 560 Kilometer sind es auf der Autobahn. In 10 Sekunden beschleunigt der 0 von null auf hundert bei einer Maximalgeschwindigkeit von 160 km/h.

Im Alltag verspricht der Hersteller sogar satte 1.000 Kilometer Reichweite. Die wird zum einen von der aerodynamischen Form des Premierenmodells bedingt, denn mit einem Wert von 0,175 hat der 0 im internationalen Vergleich den geringsten Luftwiderstandskoeffizienten gegenüber Modellen anderer Autobauer. Zum anderen verlängern die insgesamt fünf Quadratmeter Solarpanels das Batterieleben um bis zu 70 Kilometer am Tag, abhängig von der Wettersituation. Wer also täglich nur wenige Kilometer mit dem Fahrzeug fährt, darf sich im Zweifel über lediglich eine Handvoll Ladevorgänge im Jahr freuen, die immer nur dann notwendig werden, wenn größere Strecken zurückgelegt werden müssen.

Auch im Inneren des Wagens setzt sich der Anspruch fort, nachhaltige Mobilität zu schaffen. Die Module im Interieur werden aus recycelten PET-Flaschen und Rattan gefertigt, was den ökologischen Fußabdruck des 0 weiter reduziert. Die Produktion des ersten Lightyear-Modells ist auf wenige Fahrzeuge limitiert und der Preis mit rund 250.000 Euro extrem hoch. In 2025 will der Hersteller ein zweites Modell auf den Markt bringen, das für alle Autofahrer erschwinglich sein soll. /// www.lightyear.one

Text: Felix Just