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KUNSTWERK, LUXUSSPIELZEUG, RAUSCHMITTEL
Audi R8 V10 PLUS
26. September 2017

KUNSTWERK, LUXUSSPIELZEUG, RAUSCHMITTEL

Es gib Dinge, die verschlagen einem einfach den Atem: weil sie unfassbar schön sind, weil sie einen heftigen Adrenalinschub auslösen oder weil man nicht glauben kann, dass sie tatsächlich wahr sind. Der Audi R8 ist genau so ein „Ding“.

 

Er hat vier Räder, ein Lenkrad und einen Motor. Es spricht alles dafür, dass der Audi R8 ein Auto ist. Aber nein, im Ernst, der R8 ist kein Auto. Zumindest lässt er sich nicht nach den üblichen Kriterien für straßenzugelassene Fahrzeuge bewerten. Dafür ist er zu extravagant.

Da ist zum Beispiel der Preis: Ein guter sportlicher Wagen wie der Volkswagen Golf GTI kostet etwa 30.000 Euro. Um im Audi R8 V10 Plus die Tiefgarage seines Penthouse verlassen zu dürfen, muss man locker das Sechsfache des Golf GTI ausgeben. Für diese Summe gibt es schon mal eine kuschelige Eigentumswohnung in der Stadt oder ein Ferienhäuschen auf dem Lande. Immobilien sind auch etwas großzügiger geschnitten, denn mehr als zwei Personen und zwei gut gefüllte Sporttaschen passen hier nicht rein. Vielleicht noch ein Golfbag auf der Ablage hinter den Sitzen, doch dann ist Schluss. Ein praktisches Transportmittel ist der R8 also auch nicht.

Dann ist da noch die Leistung: Ein flotter Golf GTI kommt auf 220 PS – das ist mehr als genug. Und was ist die Steigerung von „mehr als genug“? Gäbe es ein Synonym dafür, es müsste R8 lauten. Sein faszinierender und vom Aussterben bedrohter V10-Hochdrehzahl-Motor produziert unfassbare 610 PS. Viele empfinden Zahlen als langweilig, aber diese hier sind alles andere als das: 0 – 100 km/h in 3,2 Sekunden, 0 – 200 km/h in 9,9 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 330 km/h. Oder in Worte gefasst: Der Audi R8 V10 Plus gehört zu den schnellsten vierrädrigen Objekten auf unserem Planeten.

Doch wenn der Audi R8 kein normales Auto ist, was ist er dann? Zum einen ist er ein Kunstwerk, genauer genommen eine fahrende Skulptur. Jede einzelne Linie und Form der Außenhaut ist perfekt durchdacht und absolut präzise ausgeführt. Man könnte einen ganzen Essay über die Wirkung und Bedeutung des R8-Designs auf den Betrachter verfassen und dabei die geniale Wechselbeziehung zwischen Extravaganz und Understatement sowie Kraft und Ruhe erörtern. Oder wie es ein junger Straßenpassant lautstark zusammengefasst hat: „Geil!“

 

Zum anderen ist der Audi R8 ein Luxusspielzeug, so ähnlich wie die Apple Watch. Eigentlich braucht man sie nicht, doch Apple sagt: Wer sie trägt, wird sie lieben. Braucht man den Audi R8? Eigentlich auch nicht. Aber ich sage: Wer ihn fährt, wird ihn lieben. Und nicht zuletzt ist der R8 ein Rauschmittel, denn auch Geschwindigkeit kann süchtig machen. Beifahrer berichten von Schmetterlingen im Bauch und Achterbahnfeeling, wenn der Wagen blitzartig beschleunigt. Und als Fahrer hat man ein Dauergrinsen im Gesicht, wenn im Rücken der testosterongeladene V10-Motor durch die Sportauspuffanlage brüllt und einen mit seiner schieren Kraft in den Sitz presst. Was für ein grandioses Spektakel, was für ein Spaß.

 

Obwohl der R8 zu den alltagstauglichsten Supersportwagen zählt, ist seine Exklusivität überall sicht- und fühlbar. Das Leder im Innenraum duftet herrlich, es umhüllt nahezu das gesamte Cockpit. Dort, wo kein Leder ist, da schmiegt sich Alcantara mit Wildleder-Anmutung. Statt Plastik schmückt mattes Carbon die Instrumententafel und Mittelkonsole. Der Fahrer blickt nicht auf analoge Anzeigen hinter dem Lenkrad, sondern auf ein hochauflösendes volldigitales Display. Darauf können übergroß entweder die Navigationskarte, die Geschwindigkeits- und Drehzahlmesser oder Multimedia-Anwendungen dargestellt werden. Und das Multifunktions-Lenkrad, die Verbindung zwischen Mensch und Maschine, ist in Optik und Haptik kaum zu übertreffen.

Nein, der Audi R8 ist wirklich kein gewöhnliches Auto. Es ist ein Kunstwerk, ein Luxusspielzeug, ein Rauschmittel. Der perfekte Supersportwagen für Menschen, die sich über den Kaufpreis, die Unterhaltskosten sowie den Benzinverbrauch keine Gedanken machen müssen. /// www.audi.de

 

Text: Martin Lewicki

26. September 2017 Design m #49 zum mate.style.lab