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FISKER EMOTION
Design
27. August 2019

FISKER EMOTION

So klimafreundlich eine Zukunft mit Elektroautos klingen mag, sie hat bislang noch zwei entscheidende Haken: Zum einen ist da die fehlende Infrastruktur von E-Säulen oder häuslichen Ladestationen, zum anderen eine Rohstoffknappheit in Bezug auf die bevorzugten Lithium-Batterien. Während sich die Versorgung mit flächendeckenden Tankstellen noch beheben ließe, können wir die für die Akkus benötigten Metalle nicht einfach aus der Luft zaubern. Experten gehen davon aus, dass vor allem die Beschaffung von Lithium und Cobalt in den kommenden Jahren schwierig werden könnte. Schon heute beanspruchen alle Elektroautos der Welt rund fünfzig Prozent aller existierenden Lithium-Batterien. Ein Unternehmen aus den USA versuchte eine Antwort auf das Problem zu geben: Graphen.

Henrik Fisker ist verantwortlich für das Design des Aston Martin DB9 und das des BMW Z8. Sein unter eigenem Namen lancierter Fisker Karma floppte allerdings aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten. Diesen Januar präsentierte Fisker erstmals seit dem Karma-Debakel ein neues Modell: Der Emotion sieht ähnlich rund und sportlich aus wie die Premiere des Dänen, ist aber im Gegensatz zu seinem Vorgänger kein Hybrid, sondern ein reines Elektroauto. Das Besondere: Zunächst sollte der Bolide statt mit Lithium-Akku mit Graphen-Batterie ausgestattet werden. Graphen ist für seine sehr guten Leitungseigenschaften bekannt und ist extrem ladefreundlich. Die Batterie des Emotion sollte so zum Beispiel nur neun Minuten Ladezeit für eine Reichweite von 200 Kilometern brauchen. Ganz aufgeladen sollte der Akku etwa 650 Kilometer schaffen. Und da ist die zusätzliche Reichweite durch eingebaute Solarzellen auf dem Dach noch gar nicht mit eingerechnet. Das Beste: Da Graphen nicht mehr als eine Modifikation von Kohlenstoff ist, braucht niemand zu befürchten, uns könnte irgendwann das Material ausgehen.

Manch einer spricht schon jetzt von DEM Durchbruch in der Entwicklung von Elektroautos. Bei Fisker wird dieser allerdings zunächst nicht stattfinden, da die ursprüngliche Idee verworfen wurde und eine Feststoffbatterie verbaut werden soll. Schade eigentlich. /// www.fiskerinc.com

 

Text: Felix Just

27. August 2019 Design m #56 zum mate.style.lab