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CELEBRITY APEX
a Journey to the Future
30. November 2021

CELEBRITY APEX

Was passiert eigentlich auf der anderen Seite des Vorhangs? Im Flugzeug stellen sich diese Frage nur diejenigen, die auf der falschen Seite sitzen – nämlich dahinter. Was viele Urlauber nicht wissen: Auf Kreuzfahrtschiffen gibt es meist auch eine Art Businessclass. Mit Glastür und Rezeption statt Vorhang. Und was dahinter passiert, ist wesentlich spannender als im Flieger.

Viel Platz, gutes Essen, teurer Wein. Auf diese knappe Formel lässt sich das Erlebnis Businessclass für viele Fluggesellschaften zusammenfassen. Auf Schiffen ist es komplizierter. Wir hatten die Gelegenheit, auf dem jüngsten Schiff der amerikanischen Reederei Celebrity Cruises hinter den Vorhang zu schauen, der auf Schiffen Welten trennt: auf der einen Seite eine Kreuzfahrt im Segment eines Fünf-Sterne-Schiffes, auf der anderen ein exklusives Erlebnis der obersten Luxuskategorie. Was man dafür tun muss? Eine Suite buchen, denn als Gast der gehobenen Kabinenkategorien erhält man automatisch verschiedene Privilegien an Bord. Der Tag beginnt mit Service statt Gedränge. Wer möchte, bestellt sein Frühstück – als Suiten-Gast kostenlos – aufs Zimmer. Die Auswahl an Speisen und Getränken ist reichhaltig, Sonderwünsche werden erfüllt. Da selbst die einfachste Suiten-Kategorie breiter ist als die normalen Kabinen, ist auch auf dem Balkon – oder in der Badewanne – genug Platz für das private Frühstück. Alternativ kann man sich im Restaurant Luminae frisch zubereitete Speisen servieren lassen, anstelle sich am Buffet des Hauptrestaurants ins Gedränge zu stürzen.

GENDERGERECHT CRUISEN

Neben dem Außen- und Innenpool auf dem Oberdeck der Celebrity Apex dürfen Gäste der Suiten außerdem einen exklusiven Poolbereich auf dem Vorderdeck nutzen. Hier gibt es ausreichend Sonnenliegen, großzügige Loungebereiche, eine Bar im Freien sowie einen Innenbereich, in dem tagsüber und abends Getränke und kleine Häppchen serviert werden. Vor allem gibt es hier kein Gedränge und nur eine überschaubare Anzahl an Gästen. Denen begegnet man in den Bereichen des sogenannten Retreat immer wieder. Unser Eindruck: Gerade die familiäre Atmosphäre macht diese Bereiche für die LGBT+ Community besonders attraktiv. „Wir führen darüber keine Statistik,“ sagt Michael English, der Leiter der Geschäftsentwicklung bei Celebrity Cruises, „aber mein Eindruck ist, dass die Gay-Community in unseren Suiten deutlich überrepräsentiert ist. Und darüber freuen wir uns sehr.“ Wir glauben ihm, schließlich steht die Reederei sehr offen zu sexueller Vielfalt: Während der Show im großen Theater finden beim Livegesang eines Liebesliedes zwei heterosexuelle, ein schwules und ein lesbisches Paar auf der Bühne zueinander. Und was sagen konservative Amerikaner zu dieser offen zur Schau gestellten Firmenpolitik? „Letztlich ist uns das egal,“ versichert Michael English. „Für uns ist das Kreuzfahrtgeschäft eine Reise in die Zukunft. Und diese Zukunft ist gendergerecht. Das bezieht sich nicht nur auf die LGBTI-Community, wir achten auch heute schon darauf, dass mindestens dreißig Prozent unserer Brückenbesatzung Frauen sind.“ Und er schiebt nach: „Der Kreuzfahrtmarkt ist groß. Wem das nicht gefällt, der wird bestimmt einen anderen Anbieter finden.“

DEM KAPITÄN AUF DEM KOPF TANZEN

Nicht ganz so leicht ist es, eine Antwort auf die Frage nach der passenden Suite und den im Paketpreis enthaltenen Leistungen zu finden. Wenn Geld keine Rolle spielt, sollte man sich für die 230 Quadratmeter große Iconic Suite direkt oberhalb der Brücke entscheiden. Der Preis liegt für zwei Personen im mittleren fünfstelligen Dollarbereich für eine Woche. Damit ist an Bord fast alles inklusive. In den kleineren Suiten wird es komplizierter. Bei manchen ist im Kreuzfahrtpreis ein Bordguthaben für Ausflüge, Spezialitätenrestaurants oder die Läden an Bord inkludiert – je nach Suite in unterschiedlicher Höhe –, bei anderen der Zutritt zum Spa-Bereich. Wer täglich in die Sauna möchte, sollte darauf besonders achten, denn ein Tagespass für den Wellnessbereich schlägt ansonsten mit über achtzig Dollar zu Buche.

UNSER TIPP: MITBIETEN

Wie bei vielen Fluggesellschaften kann man auch bei Celebrity Cruises nach der Buchung ein Upgrade auf eine höhere Kabinenkategorie erstehen. Wenn man direkt bei der Reederei gebucht hat und Suiten verfügbar sind, bekommt man vor der Abfahrt eine Mail mit der Frage, wie viel man für ein Upgrade bieten möchte. Gerade in der Nebensaison lassen sich auf diesem Weg echte Schnäppchen ergattern. Wer bereits auf dem Schiff ist und mit dem Gedanken spielt, künftig auf der besseren Seite des Vorhangs zu fahren, darf zumindest einen kurzen Blick in die Retreat-Bereiche oder freie Suiten werfen. Dafür wendet man sich an die Rezeption und bittet um eine Führung. /// www.celebritycruises.de

 

Text: Carsten Heider / Fotos: Steve Dunlop Photography

Mitnehmen: Kreditkarte
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