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BRENNSTOFFZELLE
die Alternative zur Alternative
14. Juli 2020

BRENNSTOFFZELLE

Elektroautos können auf lange Sicht nicht die einzige Alternative zu Verbrennungsmotoren bleiben. Einerseits muss der benötigte Strom erst einmal gewonnen werden und die Abhängigkeit von nicht grüner Energie bleibt hoch, andererseits stellt die Produktion der Lithium-Ionen-Akkus ein großes Problem dar, denn die Gewinnung von Lithium schadet der Umwelt. Eine interessante Alternative stellen hier Brennstoffzellenfahrzeuge dar. Zwar wird auch hier ein Lithium-Ionen-Akku benötigt, jedoch wird dieser durch Eigengewinnung geladen.

Der Strom wird aus Wasserstoff mittels einer Brennstoffzelle erzeugt. Die Energie wird dabei in einer Batterie zwischengespeichert und bei Bedarf abgegeben. Obwohl es Autos mit Brennstoffzelle schon seit mehreren Jahren gibt, bieten zurzeit nur sehr wenige Hersteller solche Fahrzeuge überhaupt an.

Das erste Brennstoffzellenauto, das in Großserie produziert wurde, ist der 2014 vorgestellte Toyota Mirai. Mit 500 Kilometer Reichweite liegt der Mirai in etwa auf Augenhöhe mit einem Tesla Model 3. Gegenüber dem Tesla gibt es allerdings einen großen Vorteil: das wesentlich schnellere Laden bzw. Auftanken. Das dauert mit Wasserstoff nur wenige Minuten, im Prinzip also genauso lange wie bei einem normalen Benzin- oder Dieselfahrzeug. Elektroautos benötigen zum Aufladen gut und gerne dreißig Minuten. Da der Strom bei Brennstoffzellenautos zudem aus dem eigenen Wasserstoff gewonnen wird, braucht man sich keine Sorgen darum zu machen, ob der Strom aus regenerativen Quellen stammt. Alles, was am Ende übrig bleibt und über den Auspuff ausgegeben wird, ist reines H2O. Das Problem beim Mirai dürfte der Preis sein: Während Teslas Einstiegsmodell, der Model 3, bei etwa 55.000 Euro startet, wechselt der Mirai erst ab 78.600 Euro den Besitzer. Ein weiteres Hindernis sind die wenigen Wasserstofftankstellen: Aktuell sind es rund hundert Stück in ganz Deutschland. Aufgrund dieser beiden Tatsachen verkaufte Toyota bislang nur wenige Fahrzeuge. Bis Ende 2017 waren es gerade einmal 5.300 Exemplare weltweit.

Es steigen aber auch andere Hersteller in das Segment mit ein, Mercedes zum Beispiel mit dem GLC F-Cell mit ebenfalls rund 500 Kilometer Reichweite. Der GLC F-Cell wird wie sein Vorgänger, die B-Klasse F-Cell, bislang nur an Unternehmen mit Flottenprogramm vermietet. Dies wird getan, um die enormen Entwicklungskosten decken zu können und einen immens hohen Anschaffungspreis wie beim Toyota Mirai zu umgehen. /// www.toyota.de / www.mercedes-benz.com

 

Text: Lukas Werlich