-
-
-
 
WORLD EXPLORER
Deutschsprachige Expeditionsschiffe
27. September 2019

WORLD EXPLORER

Mit der für Neuentwicklungen nicht untypischen Verspätung ist die „World Explorer“ im Sommer zu ihren ersten Reisen durch Europa aufgebrochen. Im nächsten Jahr soll bereits das Schwesterschiff, die „World Voyager“, folgen.

Betrieben wird die auf drei Schiffe angekündigte Expeditionsflotte vom Flusskreuzfahrtspezialisten nicko cruises. Zu diesem Zweck werden die Neubauten von der Konzernmutter Mystic Cruises für das deutschsprachige Publikum zur Verfügung gestellt, mit Ausnahme der Monate Februar und März, wo die „World Explorer“ in der Antarktis unterwegs sein wird. Diesem Umstand ist auch die familiäre Größe mit 98 Kabinen geschuldet, da in den sensiblen Gewässern der Pol-Region Größenbeschränkungen herrschen. Auch für nordeuropäische Fjorde wird sich die Ausstattung mit dem diesel-elektrischen Motor bewähren, der eine emissionsreduzierte Fahrt ermöglicht. Die 126 Meter langen Schiffe nutzen diesen Umstand auch für ihre übrigen Routen geschickt aus, indem gezielt kleine Häfen angesteuert werden, die nur wenigen Schiffen zugänglich sind. Dabei gibt es keine zwei gleichen Abfahrten, wie bei großen Reedereien üblich. Die Schwerpunkte liegen im Mittelmeer und Nordeuropa. Bedingt durch den Einsatz auf der Südhalbkugel ergeben sich auch Transatlantikrouten, die über Madeira und die Kapverden nach Rio führen. Diese bis zu 17 Tage langen Touren sind bereits ab 2.599 Euro pro Person buchbar.

Wie es sich für einen modernen Neubau gehört, existieren auf den beiden Schiffen nur Außenkabinen. Die Mehrzahl davon mit Balkon und weitere mit den neuartigen Infinity-Fenstern, die auf ganzer Länge um die Hälfte versenkt werden können. Dadurch entsteht wahlweise ein windgeschützter Balkon oder eine größere nutzbare Kabinenfläche mit dem Charakter eines Wintergartens auf See. Beide Kabinenkategorien verfügen über 25 Quadratmeter und eine moderne, elegante Ausstattung in harmonischen Beigetönen. Herausragend sind dabei die Badezimmer, die fast vollständig auf sanitäre Weißflächen verzichten und sich damit geschmackvoll der Farbkomposition der Kabinen anpassen. Ein besonderes Highlight ist die großzügige Duschkabine mit Platz für zwei. Hier kann man zwischen einer Hand- und Deckenbrause wählen und sogar auf der eingelassenen Sitzbank eine vierstrahlige Rückenmassage genießen.

Die öffentlichen Bereiche werden von drei großen Arealen dominiert. Herzstück ist Deck 4, auf dem sich das große Restaurant mit Innen- und Außenflächen am Heck befindet. In der Mitte liegt die Rezeption, an die sich die sogenannte „Main Lounge“ anschließt, an deren Bar Kaffeespezialitäten und Drinks serviert werden. Das zweite ausschließlich für gemeinschaftliche Angebote reservierte Deck ist in der siebten Etage. Dort liegt am Bug die großzügige „Observation Lounge“ mit eigener Bar und zahlreichen einladenden Sitzgruppen. Von dort gelangt man zum Außenpool. Hier hat man sich entschlossen, dem klassischen Aufbau eines großen Kreuzfahrtschiffes zu folgen und einen geschützten, mit Liegen ausgestatteten Bereich zu bilden, zu dem auch zwei Whirlpools gehören. Damit besitzen die Expeditionsschiffe nahezu ein Alleinstellungsmerkmal, denn üblicherweise sind diese Bereiche mangels Platz sehr viel kleiner angelegt. Sogar einen Umlauf auf Deck 8 um den Pool herum wurde angelegt, der auf praktische Weise als Joggingpfad genutzt werden kann. Daneben besteht ein weiteres Sportangebot im Gym, der mit verschiedenen Cardiogeräten (Laufbänder, Stepper und Räder) ausgestattet ist. Zusätzlich sind Freihanteln mit zahlreichen Gewichten verfügbar. Gleich nebenan liegt das Spa inklusive Sauna.

Das gastronomische Konzept trägt dem überwiegend deutschen Publikum Rechnung. Zum Frühstück und Mittag steht ein aufmerksam arrangiertes Buffet bereit, während am Abend à la carte gespeist wird. Die Getränkepreise sind vergleichsweise günstig und die Auswahl der Weine von einem guten Geschmack geprägt. Wer die Bar umfangreicher nutzen will, kann zwischen zwei Getränkepaketen wählen. Die Schlüsselbereiche des Schiffs wie Rezeption und Borddurchsagen sind deutschsprachig und auch der zuvorkommende Service ist ständig dabei, seine Sprachkenntnisse zu erweitern.

Die neuen Hochseeschiffe von nicko cruises sind die perfekte Lösung für Gäste, die kleinere Häfen im europäischen Raum erkunden und dabei ihr gewohntes Leben nicht vermissen wollen. Im deutschsprachigen Raum ist dieses Konzept zu Tagespreisen von 350 Euro auf einem so intimen Schiff zurzeit einmalig. /// www.nicko-cruises.de

Text: Olaf Alp / Fotos: Hendrik Techel

27. September 2019 Travel m # zum mate.style.lab