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WIE MAN(N) SICH BETTET …
Schlafhygiene
23. November 2022

WIE MAN(N) SICH BETTET …

… so liegt man. Das alte Sprichwort drückt im Prinzip aus, dass man für die Folgen seines Tuns selbst verantwortlich ist. In puncto Gesundheit entspricht das natürlich nicht immer der Wahrheit. Warum es sich aber lohnt, den eigenen Schlaf zu verbessern, erfahrt ihr hier.

SEI EIN GOTT DER FRUCHTBARKEIT

Ohne ausreichenden Schlaf kann der gesamte Hormonhaushalt durcheinanderkommen. Das liegt daran, dass die meisten Hormone nachts vom Körper gebildet werden. So auch das als „Sexualhormon“ bekannte Testosteron. Testosteron ist nicht nur für die Libido zuständig, sondern wirkt sich auch positiv auf das Penisgewebe aus. Vielleicht habt ihr selbst schon einmal gemerkt: Wenn man wirklich gut und tief geschlafen hat, ist die Erektion am Morgen intensiver und leistungsfähiger. Übrigens: Nächtliche Erektionen sind ein cleverer Trick von Mutter Natur. Für eine gute Durchblutung benötigt der Penis Sauerstoff. Den bekommt er nur, wenn eine Erektion zustande kommt. Da dies beim Jagen und Sammeln aber eher stört, lebt dein Penis auch nachts auf und regeneriert sein Gewebe quasi mit einem Mini-Work-out.

 

MACH ES WIE DORNRÖSCHEN

Die Märchenprinzessin hat es vorgemacht: Ein tiefer Schlaf lockt heiße Prinzen ins Bett. Während des Schlafens wird am meisten Somatropin produziert. Dieses Wachstumshormon repariert unter anderem Zellschäden in der Haut und im Gewebe. Es ist auch wichtig für das Kollagengerüst und sorgt somit für straffe Haut. Zudem baut es Fett aus den Zellen ab. Man kann sich vielleicht nicht schlank schlafen, allgemein gilt jedoch, dass Menschen, die dauerhaft zu wenig schlafen, auch zu Übergewicht neigen.

 

HEILE DICH SELBST WIE DIE X-MEN

In der Tiefschlafphase fährt der Körper seine Funktionen herunter, um sich ganz der Regeneration zu widmen. Das Wachstumshormon Somatropin macht nicht nur schön, es stärkt auch die Knochenfestigkeit, erhöht die Leistungsfähigkeit, fördert die Wundheilung und repariert winzige Muskelverletzungen. Wenn der Arzt bei einer Erkältung also Bettruhe verschreibt, ist dies tatsächlich ein weiser medizinischer Rat. Der Körper kann sich „gesund schlafen“. Im Schlaf wird außerdem der Blutdruck heruntergefahren und das Herz schlägt langsamer. Wacht man also nachts immer wieder auf, steigt der Blutdruck wieder an. So können Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt werden. Wer gut schläft, beugt zudem Burn-out und Depressionen vor, da im Schlaf ausgeschüttete Botenstoffe das Stresshormon Cortisol abbauen.

 

WERDE ZUM EINSTEIN

Wer nach dem Lernen schläft, erinnert sich besonders gut an neu erworbenes Wissen. Im Tiefschlaf kann das Gehirn neues Wissen optimal abspeichern. Wenn wir etwa in einer Fortbildung neue Begriffe und Strategien erlernen, nehmen wir das Wissen zwar im Wachzustand auf, merken es uns aber erst im Schlaf. Das Gehirn sichert die neuen Informationen tagsüber in einer Art Zwischenspeicher, doch nur während des Schlafs überträgt es das Wesentliche ins Langzeitgedächtnis.

 

SCHICKE SIEGMUND FREUD IN DEN URLAUB

Nach dem Tiefschlaf beginnt die REM-Phase (Rapid-Eye-Movement). Dabei werden Hirnaktivität, Atmung, Puls und Blutdruck fast wieder so aktiv wie im Wachzustand. Die Muskeln bleiben jedoch ganz entspannt. Forscher der University of California in Berkeley haben beobachtet, dass während der Traumphase die Produktion von Norepinephrin im Gehirn stark abnimmt. Dabei handelt es sich um einem Hirnbotenstoff, der bei Stress auftritt. Im Traumschlaf unterdrückt das Gehirn die Ausschüttung dieses Stresshormons. So können Erinnerungen des Tages eingeordnet und gespeichert werden, ohne dass sie Stress auslösen oder dieser Stress abgespeichert wird. Diese wichtige Traumphase während des Schlafs funktioniert also wie eine Art Über-Nacht-Therapie, in der emotionale Erfahrungen des Tages verarbeitet und die damit verbundenen Eindrücke von Stress gemildert werden. ///

 

Text: Torsten Schwick

23. November 2022 Body m #65 zum mate.style.lab