Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung lebt vegetarisch. Allein in Deutschland sind es etwa zehn Prozent. Damit landen wir im Mittelfeld der Länder mit den meisten rein vegetarisch lebenden Menschen. Unangefochten auf Platz eins: Indien mit rund vierzig Prozent der Gesamtbevölkerung. Gleichzeitig wird fleißig daran gearbeitet, Fleisch in der Petrischale zu züchten. Keine Massentierhaltung mehr, kein Schlachthof. Erst vor vier Jahren fiel der Preis eines im Labor gewachsenen Burgers von 325.000 US-Dollar auf 11,36 US-Dollar. Andernorts versuchen findige Werbeagenturen, dem über Jahrzehnte konditionierten Supermarktbesucher Insektenproteine schmackhaft zu machen.

Wie man es dreht und wendet: Der Trend geht hin zur umweltbewussten Ernährung. Wir können also verlässlich absehen, was wir in Zukunft so täglich schnabulieren. Aber WIE werden wir essen?

Über vierzig Prozent der Deutschen lebt nicht in einer Beziehung, und jedes Jahr wächst die Zahl der Single-Haushalte. Ein Trend, der auch in anderen europäischen Ländern und weltweit zu verzeichnen ist. Die Designagentur Creativeans aus Singapur hat diese Entwicklung in einer Kollektion mit dem Titel „The Missing Dining Table“ verarbeitet. Da wäre zum Beispiel eine Reihe von Geschirrsets, die allesamt dafür gemacht sind, sich mit ihnen durch die Wohnung zu bewegen, und die somit einen Esstisch obsolet machen. Eines der Designs verfügt außerdem über eine Halterung für ein Buch oder das Smartphone.

Viele Singles legen sich ein Haustier zu. Der „Reflection“-Beistelltisch synchronisiert die eigenen Essenzeiten mit denen des vierbeinigen Mitbewohners mittels eines Sensors, der reagiert, wenn ein Teller auf dem Tisch abgestellt wird. Am unteren Ende wird sogleich Futter in einer zuvor platzierten Schale freigegeben. Oder wie wäre es mit einer Schreibtischlampe, die das Essen warm hält, sollte der Eintrag für den Blog mal wieder länger dauern? /// www.creativeans.com

„The Missing Dining Table“ entstand in Zusammenarbeit mit Andrew Loh, Kimming Yap, Yulia Saksen und Khairul Hussin.

Text: Felix Just