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WALDBADEN
Jump into the green!
17. Dezember 2020

WALDBADEN

Wem der Begriff des „Waldbadens“ zunächst noch unbekannt ist, bei dem spielen sich beim ersten Lesen vielleicht Szenen von sich im Unterholz suhlenden Wanderern vor dem inneren Auge ab oder Bilder von Förstern, die von Ästen in Laubhaufen springen wie Turmspringer in den Pool. Dabei bleiben bei dieser uralten Form der Entspannung Hosen trocken und Knie ganz. Dafür sollen der Geist gereinigt und der Körper vitalisiert werden.

Bei einem Waldspaziergang den Alltag zu vergessen und den Gedanken einfach mal freien Lauf zu lassen: Dieses Konzept ist nicht neu. Sich beim „Shinrin-yoku“, wie Waldbaden auf Japanisch heißt, aber mit allen Sinnen auf die Eindrücke des Waldes einzulassen, das müssen wir Deutschen anscheinend noch lernen. Deshalb gibt es jetzt auch diverse Waldbaden-Ratgeber – Schwimmlehrer quasi –, die uns sagen, wie wir denn jetzt im Wald eigentlich richtig abschalten und was es uns überhaupt bringt. In Japan ist die Waldmedizin eine eigene wissenschaftliche Disziplin, die erforscht und gelehrt wird. Unter anderem fand man heraus, dass die Anzahl der Killerzellen im Körper nach einem Aufenthalt im Wald deutlich ansteigen. Einige Forscher machen die Terpene dafür verantwortlich, ätherische Öle, über die die Bäume miteinander kommunizieren. Andere halten die Konzentration für zu gering, um einen Effekt zu erzielen. Dass das Immunsystem gestärkt aus einem Spaziergang unter dem Blätterdach hervorgeht, ist allerdings bewiesen. Je länger wir uns im Grünen aufhalten, desto länger hält die Wirkung an.

 

Der Mensch passt einfach in die Natur und die Natur zu uns. Schließlich wurden wir in sie hineingeboren. Nun ja, vor einigen tausend Jahren zumindest. Und weil es unsere im wahrsten Sinne des Wortes natürliche Umgebung ist, fühlen wir uns im Wald einfach sauwohl. Wir schlafen besser, der Blutdruck sinkt, und sogar Depressionen sollen durch „Shinrin-yoku“ vermieden werden können. Und noch etwas macht der Wald mit uns und senkt so unser Stresslevel: Er befreit uns von Titeln, Positionen und gesellschaftlichen Zwängen, denn die Borke interessiert es nicht, ob du Chef oder Angestellter bist.

WALDBADEN IM HOTEL SARATZ

Das Hotel Saratz in Pontresina im schweizerischen Engadin verfügt über 93 charmant eingerichtete Zimmer und bietet ein ausgedehntes Programm für Shinrin-yoku-Begeisterte an. Bei diesem Angebot stehen Entspannung und Erleben auf mentaler Ebene im Vordergrund: Die Teilnehmer tauchen mit allen Sinnen in die heilende Atmosphäre des Waldes ein. Das gelingt besonders gut inmitten der alten Baumbestände und herrlichen Landschaft des Engadins. Im Fokus stehen Atem-, Wahrnehmungs- und Achtsamkeitsübungen, aber auch sanfte Bewegungen des Qigong. Die Teilnehmer erhalten zudem ein informatives Skript mit Übungen für zu Hause. /// www.saratz.ch

 

Text: Felix Just

17. Dezember 2020 Body m #60 zum mate.style.lab