VIETNAM & KAMBODSCHA
Eine Reise durch Vietnam und Kambodscha steht bei vielen Menschen allerdings nicht weit oben auf der Liste der Traumziele. Das könnte sich allerdings bald ändern, denn die beiden Länder entwickeln sich enorm und bieten eine spannende Alternative zum Asien-Klassiker Thailand.
Hanoi ist die zweitgrößte Stadt Vietnams und die Landeshauptstadt. Es herrscht Tag und Nacht ein unglaubliches Treiben, das man selbst aus Großstädten in Deutschland nicht kennt. Gefühlte eine Million Mopeds sind unterwegs; voll beladen und hupend bahnen sie sich ihren Weg durch das enge Straßenchaos. Dazwischen Menschen auf dem Weg zur und von der Arbeit und hunderte kleiner Läden, die vom Mundschutz über Süßigkeiten bis hin zu Arzneien und Essen alles an den Mann bringen, was man sich vorstellen kann. Selbst der Frisör schneidet mancherorts direkt an der Straßenecke die Haare. Man lässt sich von Anfang an und völlig automatisch in das bunte Treiben hineinziehen und schlendert fasziniert durch die Straßen Hanois, vorüber an alten herrschaftlichen Gebäuden, die noch aus der Zeit der französischen Besatzung stammen. Am großen See versammeln sich allabendlich Menschen zum Essen und Entspannen. Und sie genießen den Moment der Ruhe, die in den Straßen zu keiner Tages- und Nachtzeit zu finden ist. Hier trifft man auch auf die alte vietnamesische Tradition des Puppentheaters. Mithilfe von Holzpuppen werden Märchen von Drachen, Alltagsgeschichten von Büffeln auf den Reisfeldern sowie rührende Liebesgeschichten dargestellt, während Jung und Alt andächtig zuschauen.
VỊNH HẠ LONG
Die Felsformationen in der Halong-Bucht sind ein weltweit bekannter Anblick, und dennoch erliegt man ihrem majestätischen Charme gänzlich, wenn man direkt vor Ort ist. Die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit sind in Vietnam sehr hoch – hier die frische Brise zu genießen und vielleicht ins blaugrüne Nass zu springen und sich einfach treiben zu lassen, ist verlockend. Es gibt Boote für Tagesausflüge oder aber man bleibt über Nacht. Die Boote durchfahren dabei unglaublich schöne Felslandschaften, die eben noch ihre mit viel Grün bedeckte Seite zeigen, dann aber wieder steil und schroff aus dem Wasser ragen. Immer wieder bricht sich zwischen den steinernen runden Monumenten je nach Tageszeit die Sonne im Wasser, und alles glänzt von Silber bis Gold. Ein fantastisches Naturschauspiel im Kontrast zum Großstadtrummel Hanois. So fahren von dort auch regelmäßig Busse, oder aber man fährt mit einem Mietwagen und macht sich individuell auf Entdeckungsreise.
ĐÀ NẴNG UND HỘI AN
Ein klassisches Urlaubsparadies, wie es im Buche steht, ist die Stadt Đà Nẵng. Hier findet man exzellente Ressortwohnanlagen für jeden Geldbeutel und genießt kilometerlange weiße Sandstrände, die sich im Kontrast zum türkisblauen Meer an der kompletten Stadt entlangziehen. Ein Wahrzeichen in der Bucht ist die riesige weiße Buddhastatue. Der buddhistische Glaube ist hier fester Bestandteil des Alltages.
Wenige Kilometer entfernt von der Millionenstadt Đà Nẵng mit ihren Geschäften und Restaurants und den nachts farbig beleuchteten Brücken, liegt das kleine Städtchen Hội An. Es ist als Weltkulturerbe der UNESCO gelistet und berühmt für die tausenden leuchtenden Lampions an Hütten und Häusern. Hội An hat sich den Charme eines typischen vietnamesischen Fischerdorfs erhalten. Man läuft über eine kleine, reich mit buddhistischen Symbolen verzierte Brücke und hat den Duft von Räucherstäbchen in der Nase, die in allen Sorten in der Luft schwirren und zu Ehren der heiligen Gottheiten aufgestellt werden. An dem kleinen Flüsschen bieten allabendlich Händler kleine Papierboote feil, die mit Teelichtern beladen auf die Reise geschickt werden. Ein unglaubliches schönes und romantisches Erlebnis, das einen in den Bann zieht.
SIEM REAP – KAMBODSCHA
Das kleine Nachbarland Vietnams ist immer noch eines der ärmsten Länder Asiens. Dabei kann Kambodscha auf eine vor Jahrhunderten entstandene Hochkultur zurückblicken, deren Spurensuche eine Reise in das Land zu einer in die Vergangenheit machen. Erst im 20. Jahrhundert haben Franzosen mitten im Dschungel Ruinen entdeckt, die komplett zugewuchert waren: die sagenumwobenen Tempelanlagen Angkor Thom und Angkor Wat.
Die Ausmaße der gigantischen Anlagen verschlagen einem den Atem, und dieser Zustand steigert sich, je länger man sich durch die sorgfältig freigelegten Tempel bewegt und die Größe dieser versunkenen Kultur erahnt: verziert mit tausenden und abertausenden Figuren und geschaffen nur für die Götter. Noch immer ist dieser Ort für viele heilig, und es begegnen einem Mönche, die dort nach Buddhas Lehre lernen, ihren Geist zu befreien und allem Irdischen abzuschwören. Immer noch sind Spuren vom langen Dornröschenschlaf zu finden, viele Figuren und Tempel sind weiter zum Teil von Lianen und Bäumen bedeckt. Die Natur erobert sich ihr Terrain zurück, wenn nicht Menschen ständig dagegen ankämpfen. Ein besonderes Schauspiel erlebt man, wenn die Sonne untergeht. Man überblick den Dschungel Kambodschas, lauscht den Geräuschen der Großtiere und Insekten und sieht, wie die Sonne strahlend rot am Horizont verschwindet. ///
Text & Fotos: Christian Fischer
Schlagworte: Kambodscha, Travel, Vietnam