Venedig ist weiterhin eine der beliebtesten touristischen Attraktionen in Europa. Die winzige Lagunenstadt zählt etwa 10 Millionen Übernachtungen pro Jahr und zusätzlich die doppelte Zahl von Tagesbesuchern. Viele von ihnen kommen mit den über 1.500 Kreuzfahrtschiffen, die jährlich anlanden. Die Stadt mit ihren nur 263.000 Einwohnern ist in der Hochsaison von Touristen derart überlaufen, dass ihr der Status als Weltkulturerbe entzogen zu werden droht. Insbesondere die Schiffe tragen nicht nur zu einem endlosen Aufmarsch von Besuchern bei. Ihre enorme Wasserverdrängung droht auch, zu großen Schäden an der Bausubstanz zu führen. Außerdem überragt ihre Höhe von oftmals mehr als 50 Metern die meisten Gebäude der Stadt, was bei der Durchfahrt durch den Canale Grande zu Beeinträchtigungen des einzigartigen Stadtbildes führt.

Nachdem eine Beschränkung der Schiffsgröße beim Anfahren der Stadt gerichtlich gescheitert ist, soll nun mit dem Bau eines neuen Terminals außerhalb der Stadt begonnen werden.

Das Projekt „Venis Cruise 2.0“ sieht vor, diesen Terminal außerhalb der Lagune vor dem Lido auf einer künstlichen Insel zu errichten. Von dort aus sollen die Passagiere dann mit Booten, die bis zu 900 Menschen gleichzeitig fassen können, in die Stadt gebracht werden. Somit würde vermieden, dass die großen Kreuzfahrtschiffe durch das Markusbecken die Stadt anfahren. Der neue Terminal soll einen Kai von 940 Metern Länge erhalten und fünf großen Schiffen gleichzeitig Platz bieten. Dazu gehören auch die zurzeit größten Schiffe der Oasis-Klasse, die aufgrund ihrer Breite Venedig bislang nicht anfahren können. Die Kosten für das Projekt werden auf 128 Millionen Euro geschätzt.

Abseits des Trubels liegt gegenüber des Markusplatzes auf der Isola della Giudecca das Hotel Cipriani. Auch bei prominenten Gästen ist das Haus unter anderem wegen seiner Privatheit sehr beliebt. Hier genießen sie die Ruhe und zurückgezogene Atmosphäre auf der Giudecca und sind gleichzeitig nur sieben Minuten mit dem hoteleigenen Boot vom Markusplatz entfernt. Insbesondere zu den Filmfestspielen waren Gäste wie George Clooney, Brad Pitt, Angelina Jolie oder Julia Roberts hier untergebracht. Das Haus besteht aus 80 Zimmern und Suiten im Haupthaus sowie 15 Zimmern und Suiten in dem angrenzenden historischen Palazzo Vendramin. Fast alle sind mit Balkon ausgestattet und eröffnen den Blick auf den Garten oder die Lagune und den Markusplatz. Hinter dem Hotel befinden sich die Casanova-Gärten, eine historische Gartenanlage, deren Ruhe und Zurückgezogenheit auch schon der abenteuerliche Frauenheld zu schätzen wusste. Im exklusiven Ambiente des Restaurants ORO mit Blick auf die Lagune lädt Sternekoch Davide Bisetto die Gäste zu kulinarischen Hochgenüssen ein. Das Restaurant wurde nach der Neugestaltung durch den Star-Architekten Adam D. Tihany im April 2014 wieder eröffnet. Im Cip’s Club mit Blick auf den Markusplatz speisen auch die Venezianer gerne. Größte Attraktion im Sommer ist die Wasserterrasse, errichtet auf traditionellen Holzpfeilern.

Das Belmond Hotel Cipriani ist das einzige Hotel der Stadt mit einem privaten Außenpool. Die beeindruckende Größe von 32 mal 19 Metern war allerdings ursprünglich nicht beabsichtigt: Aus Versehen hatte das Bauunternehmen Fuß mit Meter verwechselt und den Pool dreimal so groß wie geplant gebaut. Er ist, weil beheizt, ganzjährig nutzbar. /// www.hotelcipriani.com

Text: Olaf Alp