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UNBALANCE HOTEL
„Heute müssen sich Architekten mit gänzlich anderen Themen beschäftigen: Wie und wo baue ich den Speedlift in einem Hunderte Meter Gebäude? Wie lege ich einen vertikalen Garten an? Wieso kann ein Hochhaus nicht auch aus Holz sein? Kann die Wand da weg?“
2. August 2016

UNBALANCE HOTEL

Was noch vor hundert Jahren Kraft- und Budgetakt ohnegleichen war, stellt heute lange kein Problem mehr dar: Wir haben motorengetriebene Kräne, die Lasten heben, Programme, die Statiken berechnen, und Internetmillionäre, die die unmöglichsten Bauvorhaben finanzieren. Heute müssen sich Architekten mit gänzlich anderen Themen beschäftigen: Wie und wo baue ich den Speedlift in einem Hunderte Meter Gebäude? Wie lege ich einen vertikalen Garten an? Wieso kann ein Hochhaus nicht auch aus Holz sein? Kann die Wand da weg?

Das Architekturbüro OOIIO aus Madrid beschäftigte sich bei seinem jüngsten Projekt vor allem mit der Frage, weshalb ein Haus denn nun unbedingt im geraden Winkel stehen muss. Für einen südamerikanischen Investor sollte das Team ein Hotel mit hohem Wiedererkennungswert designen, das sich gleichzeitig nahtlos in die Landschaft Perus einfügt. Wie ein riesiges Luxushotel Natur und Szenerie nicht verunstaltet? Ganz einfach: indem es den Rahmen für Landschaft und Ausblick bildet. Das Unbalance Hotel blockiert die Sicht nicht und bildet keine visuelle Barriere, sondern einen Trichter – und zwar einen, den man wohl schon bald buchen kann. Insgesamt soll das Haus 125 Zimmer haben, zahlreiche Restaurants, Konferenzräume sowie Platz für Ausstellungen und kulturelle Events bieten. Die Idee, das Unbalance Hotel südlich von Lima, der Hauptstadt Perus, zu bauen, sind noch nicht bestätigt. Man ist momentan in Gesprächen, eine passende Location zu finden. Sind die Örtlichkeiten einmal ausgelotet, soll die Bauzeit circa zweieinhalb Jahre betragen. /// www.ooiio.com

 

Text: Felix Just