Da steht ein Baum auf dem Flur! Genauer gesagt: ein sechzig Jahre alter „Ficus Australis“. Mit seinen über zehn Metern Höhe bildet er das Zentrum dieses neu gestalteten Landhauses im Norden Italiens.

Die umgebaute Residenz in Parma ist das neue Zuhause von Francesco Mutti, dem CEO des führenden Produzenten von Tomatenprodukten in Europa. Konzeptioniert wurde es vom Architekturbüro Carlo Ratti Associati (CRA) unter Berücksichtigung der Biophilie-Hypothese des Biologen Edward O. Wilson, der davon ausging, dass alle Menschen ein inneres Bedürfnis verspüren, der Natur verbunden zu sein, und sich in ihrer Nähe besonders wohlfühlen.

Die Feige im Atrium gedeiht am besten bei gleichbleibender Temperatur und ist für das Leben im Haus deshalb hervorragend geeignet. Damit der Baum ausreichend Sonne bekommt, haben die Architekten eine riesige Glasfront eingerichtet. Darüber hinaus lassen sich das Dach und die Fenster per Knopfdruck öffnen, um frische Luft oder bei Bedarf noch mehr Licht hineinzulassen.

Die „Greenary“ ist terrassenartig angelegt und verbindet alle Räume auf organische Weise – mit dem Feigenbaum als Dreh- und Angelpunkt des Wohnraums. Materialien wie Orangenschalen und Muttererde führen das Konzept des Verbundenseins mit der Natur fort. Von der Küche und dem Wohnzimmer aus haben die Bewohner des Hauses einen ausgedehnten Blick auf die umgebenden Wiesen. Der alte Getreidespeicher nebenan wurde von CRA zu einem Büro umgebaut. Der Garten soll die heimische Biodiversität fördern und ist unter der Leitung des renommierten Landschaftsarchitekten Paolo Pejrone entstanden. /// www.carloratti.com

Text: Felix Just / Fotos: Delfino Sisto Legnani and Alessandro Saletta