S.S. LA VENEZIA
Als Solomon Tollman 1920 sein erstes Hotel in der Nähe von Johannesburg eröffnete, konnte er nicht ahnen, dass er ein Familienimperium schaffen würde, das den Urlaub von Menschen weltweit organisiert. Zunächst folgten weitere Hotels in Südafrika, dann kam die Apartheid. Sein Sohn Stanley lernte in dieser Zeit seine zukünftige Ehefrau Beatrice kennen, die als Küchenhilfe in einem der Hotels arbeitete. In den frühen 1980er-Jahren war es in Südafrika eigentlich unmöglich, eine solche Ehe zwischen Arm und Reich zu schließen. Die beiden taten es trotzdem und Beatrice machte bald darauf Karriere.
Das Paar flüchtete vor der Apartheid und eröffnete ein erstes Hotel in London. Schnell kamen weitere Boutique-Hotels auf der ganzen Welt dazu, immer der Philosophie von Stanleys Vater folgend, jeden Gast wie einen Freund zu empfangen. Dieses Gefühl spürt man sofort auch beim Betreten der S.S. La Venezia. Das Flusskreuzfahrtschiff ist Luxus pur und Teil des Tollmann-Travel-Imperiums. Statt in maritimen Einheitsbrei taucht der Gast ein in venezianisches Flair. Ähnlich der S.S. La Venezia sind alle Schiffe der Uniworld-Flotte ihrer jeweiligen Destination auf den Leib geschnitten. Wie das Interior ist auch die Küche auf die jeweilige Destination ausgerichtet.
69 Mitarbeiter lassen an Bord jeden Wunsch der maximal 124 Passagiere Wirklichkeit werden. Jeder Mitarbeiter erhält zudem eine LGBT+ Schulung, denn Diversity ist für die Reederei ein hohes Gut. Für das Betriebsklima und auch für Gäste ist somit selbstbestimmtes Leben an Bord Selbstverständlichkeit.
Es ist schwer vorstellbar, wie eine Woche auf einem Schiff in Venedig vergehen soll. Wer diese Cruise aber erst einmal erlebt hat, wird begeistert sein. Das Schiff durchquert die gesamte Lagune von Venedig mit zahlreichen Stopps und Übernachtungen in Chioggia, Burano, Murano und einem Abstecher auf den Fluss Po. Während der Überführung der S.S. La Venezia in den Po wird der Landgang für Ausflüge genutzt. Ein Trip nach Bologna zur Pastaschule oder eine entspannte Tour mit Fahrrädern über die kleinen Inseln im nördlichen Teil der Lagune: Die Reiseleitung von Uniworld hat viele Ideen, den Tag zu gestalten.
Eine Woche Venedig auf so exklusive Weise zu besuchen, ist traumhaft. Der Dogenpalast öffnet für die Reisegruppe außerhalb der Öffnungszeiten und man erfährt bei einer privaten Führung Wissenswertes über die venezianische Republik und ihre Geschichte. Es folgt eine Tour durch den Markusdom, nachdem die Öffentlichkeit die Kirche verlassen musste. Die Krypta unter dem Hauptgebäude aus dem 8. Jahrhundert ist nur Reisenden der Uniworld-Kreuzfahrt zugänglich. Alle diese Highlights und der hervorragende Service an Bord lassen eine Woche wie im Fluge vergehen.
Auf www.uniworld.com werden zahlreiche weitere Destinationen angeboten. Besonders die „U by Uniworld“-Schiffe auf verschiedenen Routen in Mitteleuropa begeistern aktive Reisende, die sich gerne bewegen und eher schlichtes Design und ausgelassene Stimmung mögen. ///
Text: Jimmy Blum