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PULL, MATE!
vom „U“ zum „V“ per Fadenlifting
4. Juni 2024

PULL, MATE!

Die Schwerkraft, ich hasse sie. Unentwegt zieht sie alles herunter, neulich sogar meine Stimmung. Wieso? Ich hatte ein altes Foto in der Hand. Wie jung und frisch man damals noch aussah! Es sind leider nicht nur graue Haare und Falten, die das Altern zeigen. Gerade Falten gelten zwar als DAS Sinnbild in puncto Aging, aber ich habe gar keine. Was ist es also? Es kommt mir vor, als wäre in den letzten Jahren im Gesicht eine Bewegung des „Herabsinkens“ eingetreten, die mir beim Blick auf das Foto die Laune verdirbt.

Tatsächlich verändert sich das Gesicht im Laufe des Lebens durch die Schwerkraft. Diese zieht unser Antlitz förmlich nach unten, jede Minute und jede Sekunde – selbst jetzt, wenn du diesen Artikel liest. Sie zieht und zieht und zieht, und das immer schwächer werdende Bindegewebe unserer Haut gibt irgendwann nach.

Bedauerlicherweise verlangsamt die Haut ihre Fähigkeit zur Regeneration. Und das ist folgenreich. Kollagen- und Elastinschäden werden immer langsamer repariert. Die Haut altert. Dies zeigt sich in Form von Falten oder eben in Form von Erschlaffung. Im Gesicht macht sich das vor allem am Hals, der sogenannten Jawline (Kieferpartie), an der Nasolabialfalte sowie um die Augen bemerkbar. Die Gesichtsform wandelt sich von einem jugendlichen „V“ hin zu einem alten „U“. Du kannst dir hierzu auch Folgendes vorstellen: Das Gesicht verhält sich wie eine Wachsmaske, die stetig zu viel Hitze abbekommt und ganz langsam vom Schädel nach unten gleitet – zuungunsten meiner Laune. Aber damit reicht es mir jetzt. Ich habe beschlossen, das nicht weiter hinzunehmen! Im Tauziehen mit der Schwerkraft werde ich die Seile nicht einfach im Felde liegen lassen, nein, ich ziehe mit viel Schwung in die entgegengesetzte Richtung. Allerdings nicht an Seilen, sondern an Fäden. Was sich ein bisschen anhört, wie einem Cartoon entsprungen, ist in Wirklichkeit eine längst etablierte Behandlungsmethode in der ästhetischen Medizin und erfreut sich weltweit großer Beliebtheit.

Ich habe mich zu diesem Unterfangen mit Mate-Beautyexpertin Dr. med. Delia Letizia Francia getroffen. Sie ist nicht nur Fachärztin für plastische Chirurgie, sondern zudem eine der wenigen Expertinnen für Männerästhetik & Aging Prevention. Bei ihr habe ich meine Augenbrauen „Fadenliften“ lassen, denn immer deutlicher manifestierten sich in den letzten Jahren Schlupflider. Der Blick wirkte müde und schwer, oft auch bedrückt, traurig und stumpf. Klassischerweise hätte ich das Problem irgendwann, wenn die Zeichen des Alterns noch deutlicher sind, mittels eines konventionellen Liftings beheben lassen können. Alternativ und minimalinvasiv geht es per Fadenlifting.

 

Bei dieser Methode werden PDO-Fäden (Fäden aus Polydioxanon, das auch für chirurgische Nähte verwendet wird) in die Haut eingebracht und das Gewebe nach oben gezogen. Die Fäden verfügen über kleine Widerhaken, die sich in der Haut festsetzen und so den „Lift“ ermöglichen.

Bekanntlich werden solche Eingriffe noch vor dem Sommer durchgeführt. Also habe ich mich zu Beginn des neuen Jahres mit Dr. Francia getroffen. Die Behandlung beginnt damit, dass das Gesicht vermessen und die optimale Position der Augenbrauen nach Erkenntnissen der ästhetischen Forschung bestimmt wird. Nach Dr. Francias Aussage gibt es nämlich ganz genaue Proportionen, die nachweislich als schön empfunden werden. Und an diese optimale Position sollen die Augenbrauen jetzt hin. Der Eingriff selbst ist mit der richtigen Betäubung nahezu schmerzfrei und dauert circa 45 Minuten. Lediglich vier kleine Stiche sind rechts wie links nötig, um die 2 x 2 Fäden in die Haut einzuführen. Sie verlaufen dann von der Augenbraue über die Stirn nach oben in den Haaransatz. Durch die Widerhaken im unteren Teil des Fadens, der jetzt durch meine Augenbrauen verläuft, kann die ganze Augenbraue durch Ziehen am Faden wie bei einer Marionette angehoben werden. Die Fäden treten im Haaransatz wieder aus der Haut heraus, werden dort gerafft, befestigt, verknotet und abgeschnitten, dann werden die Einstichstellen verschlossen.

 

Direkt im Anschluss an die Behandlung wirken die Augenbrauen recht hoch, allerdings gibt das Ergebnis im Laufe des 14-tägigen Heilungsvorgangs noch deutlich nach. Prinzipiell ist man nach zwei Tagen wieder gesellschaftsfähig.

 

Nach der Behandlung fängt der für den verjüngenden Effekt eigentlich wichtige Prozess an: Die Fäden lösen sich innerhalb von sechs Wochen in der Haut auf und hinterlassen einen Kanal. Dieser Fadenkanal wird von der Haut mit Narbengewebe aufgefüllt. Narbengewebe ist fester und widerstandsfähiger als die normale Haut selbst. Die vernarbten Tunnel sind gefüllt mit brandneuen, starken Kollagenfasern und wirken wie Stützpfeiler.

 

Die Wirkung eines Fadenliftings hält je nach Lebensweise zwischen anderthalb und zwei Jahre, gegebenenfalls auch etwas länger. Das Verfahren wird mittlerweile an vielen verschiedenen Stellen des Gesichtes und Körpers angewendet, um erschlaffte Haut zu stärken und ihr ihre Spannkraft zurückzugeben. Die Methode ist in den letzten Jahren zu einer regelrechten Trendbehandlung in der ästhetischen Medizin geworden, gerade um die ersten Zeichen der Alterung auf minimalinvasive Weise zu bekämpfen. ///

MENS DREAM – NOT MAINSTREAM.

Frau Dr. Delia Letizia Francia ist seit 2016 Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit Zusatztitel für Hand – und Mikrochirurgie. Während ihrer 13-jährigen internationalen Laufbahn hat sie zahlreiche Fachartikel und Buchbeiträge verfasst. Sie entwickelte eigene OP-Techniken zur Hautregeneration (ACRT) und arbeitete zuletzt in der renommierten Fachabteilung für Transgenderchirurgie an der Berliner Elisabeth-Klinik. Ihre Facharztpraxis für Männerästhetik gewinnt durch TV-Formate wie „Beautiful – die Schönmacher“ stetig an Zulauf. /// www.dr-delia-francia.com