Wer an Schleswig-Holstein denkt, der denkt an Fährüberfahrten nach Dänemark auf mitunter veralteten Schiffen von Scandlines, an Bier aus Flensburg und vielleicht noch an die Schickeria auf Sylt. An Start-ups und Innovation denken die wenigsten. Dabei schickt sich Deutschlands nördlichstes Bundesland an, gerade im Bereich der Förderung junger Unternehmer in den kommenden Jahren sehr viel mehr zu tun.

1 Million Euro haben das Land Schleswig-Holstein und die gleichnamige Investitionsbank bis Ende 2019 jungen Gründern bereitgestellt. Dabei soll das Geld vor allem in der Vorbereitungsphase die Lebenshaltungskosten decken und den Innovativen so Zeit und Raum für die Konkretisierung ihrer Ideen und die Entwicklung eines Businessplans geben. Hat sich ein Unternehmen für ein Stipendium qualifiziert, wird über einen Zeitraum von sechs bis neun Monaten eine monatliche Summe von 1.600 Euro bereitgestellt. Erfahrene Unternehmer stehen als Mentoren unterstützend zur Seite.

Gleichzeitig ist Schleswig-Holstein dabei, seine Vorreiterrolle in Sachen blauer Biotechnologie und autonomer Schifffahrt auszubauen und somit langfristig hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen. Ein Innovations-Office im IT- und Hightech-Standort Silicon Valley in den USA, das gemeinsam mit Hamburger Unternehmern betrieben wird, soll den Erfindergeist des Nordens auch international bekannt machen.

Schleswig-Holstein ist aber nicht nur Wegbereiter für moderne Arbeitsplätze, sondern auch und vor allem eine ganz klassische Urlaubsdestination mit Sylt und den Halligen im Westen, der unmittelbaren Nähe zu Dänemark im Norden und typisch maritimer Kulisse im Osten. Dabei bietet beispielsweise die Gegend rund um Neustadt im Kreis Ostholstein viel mehr als „nur“ Strandspaziergänge und Seeluft.

Neustadt liegt etwa dreieinhalb Autostunden von Berlin und circa eine Autostunde von Hamburg entfernt. Die 15.000-Einwohner-Gemeinde ist Teil der Lübecker Bucht und somit der perfekte Heimathafen für Ausflüge in die nähere Umgebung. Da wäre zum Beispiel das Aquarium am Timmendorfer Strand mit seinen über 2.500 Unterwasserlebewesen und einem Becken mit Meeresbewohnern zum Anfassen. Immer Anfang Mai findet am Timmendorfer Strand, fußläufig zum Aquarium, außerdem ein Beach-Polo-Turnier statt. Eintritt: kostenlos.

Wem der Sinn eher nach einer Landpartie steht, der darf auf dem Kultur Gut Hasselburg – etwa 10 Kilometer von Neustadt entfernt – nach Herzenslust flanieren und im angeschlossenen Museum auch etwas über die Geschichte dieses beeindruckenden Gutshofes lernen. Nachdem Hasselburg erstmals 1454 Erwähnung findet, ist es über die nächsten Jahrhunderte im Besitz verschiedener adliger Familien, bis es schließlich in das Vermögen der Familie Scheel-Plessen übergeht. 2006 vererbt Elisabeth Gräfin zu Stolberg, geborene von Plessen, das Gut an ihre jüngste Tochter Huberta, die Hasselburg schließlich 2010 weiterverkauft. Wer Glück hat, bekommt eine kurze Führung durch das Museum von Maria, Hubertas älterer Schwester.

Eines der schönsten Panoramen Ostholtsteins bietet die Steilküste rund um den westlichen Leuchtturm in Heiligenhafen. Bernstein suchen, auf dem Hang einfach mal die Seele und die Füße baumeln lassen und Seeluft schnuppern – alles inklusive.

STAY HERE

Das Arborea Marina Resort Neustadt ist eines der neueren Hotels der Gegend und verfügt über 124 großzügig angelegte Zimmer und Suiten. Das Highspeed-WLAN ist überaus zufriedenstellend, kostenlos und im gesamten Hotel verfügbar. Die beiden Restaurants bieten modern interpretierte Klassiker von der Küste und einige internationale Gerichte. Am Morgen wird ein Frühstücksbuffet serviert, das sich sehen lassen kann. Neben dem sehr schönen Spa-Bereich, der auch über ein kleines Fitnessstudio, einen Yoga-Raum und einen Pool verfügt, dürfen Gäste des Arborea Marina Resorts Neustadt aus einem vielfältigen Angebot verschiedenster „Experiences“ (u. a. Segeltörns, Harley-Touren oder Speedboat-Fahren) wählen.

Und sonst so? Das Hotel nennt einen kleinen Strand samt Strandkörben sein Eigen, an dem es sich am frühen Abend ganz wunderbar mit einer Tasse Tee in der Hand auf die See schauen lässt. /// www.arborea-resorts.com

Text: Felix Just