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LIGHTS ON!
Design
18. November 2018

LIGHTS ON!

Und Goodbye, Kabelsalat! Immer mehr Unternehmen springen auf den Induktionszug auf und verpassen ihren Lichtprodukten kabellose Aufladestationen. IKEA und andere Möbelhersteller statten schon seit einigen Jahren viele ihrer Einrichtungsgegenstände mit Induktions-Chargern aus. In zehn bis zwanzig Jahren sollen wir sowieso komplett ohne Kabel auskommen. Die Technik dafür gibt es schon heute. Eine LCD-Platte in den Wänden jeder Wohnung könnte die Wellen, die nötig sind, um Batterien aus der Ferne zu laden, so weit konzentrieren, dass kein unmittelbarer Kontakt zwischen Gerät und Ladestation mehr nötig ist. Gleichzeitig basteln Wissenschaftler daran, unser Wi-Fi mit Li-Fi zu ersetzen. Ja, richtig, das Internet kommt demnächst aus der Glühbirne – oder besser: aus einer LED-Leiste. Das Prinzip ist hier das gleiche wie beim Wi-Fi: Datenaustausch durch das Versenden verschieden langer Wellen, nur dass es sich bei Li-Fi um Lichtwellen und nicht um Radiowellen handelt. Li-Fi ist räumlich begrenzt, denn Lichtwellen dringen nicht durch Wände. Ein Li-Fi-Netzwerk ist also natürlich sicher. Ein weiterer Vorteil: Licht hat keinerlei Einfluss auf empfindliche Geräte mit Elektromagneten und kann daher unbedenklich auch in Krankenhäusern oder Flugzeugen eingesetzt werden.

 

Die folgenden fünf Schönheiten von der Mailänder Möbelmesse kommen noch ganz ohne Li-Fi und Induktion aus, können sich aber durchaus sehen lassen.

PALMWEDEL

Wie ein schneebedecktes Palmenblatt wirkt der Schirm der DIPHY-Lampe von LINEA. Die Lichtquelle, ein LED-Streifen, ist in dem ebenso weiß lackierten Stab aus Aluminium untergebracht und reicht aus, um den gesamten Raum darunter zu beleuchten. Das minimalistische Design wurde in diesem Jahr mit einem Red Dot Design Award ausgezeichnet. /  www.linealight.com

MEMORY LIGHT

Im Sandkasten buddeln, Topfschlagen, Geburtstage mit den besten Freunden: die „Memory“-Kollektion von Brokis soll Kindheitserinnerungen wecken. Die wie ein Ballon geformten Leuchten sind als Deckenlampe wie auch als Wandlicht erhältlich und in verschiedenen Lackierungen – von matt bis glänzend – zu erstehen. Die Schnur dient als Schalter für das verspielte Design. Die Luft geht diesen Ballons übrigens niemals aus, nur das Leuchtmittel muss alle paar Jahre ersetzt werden. / www.brokis.cz

TOPFLICHT

2005 wurde Bocci von Omer Arbel im kanadischen Vancouver gegründet. Ein einziges Produkt befand sich damals erst im Portfolio des Lichtstudios. Heute produziert das Label eine ganze Reihe von ungewöhnlichen Deckenleuchten und Wandflutern. Alle Produkte tragen lediglich Nummern als Namen. „38“ bildet ein Geflecht aus Glaskugeln, die entweder mit Leuchtmitteln besetzt, oder – wenn sie groß genug sind – von kleinen Sukkulenten und Kakteen bewohnt werden können. / www.bocci.ca

MINIMAL BRIGHTNESS

„ALYA“ von NEMO ist eines von zahllosen Designs, das das italienische Studio vertreibt. Entworfen wurde die Hängelampe von Gabriele Rosa und fügt sich harmonisch in den minimalistischen Look der anderen Leuchten ein. / www.nemolighting.com

NEUAUFLAGE

Santa & Cole feierte im letzten Jahr sein 30. Firmenjubiläum und nahm den runden Geburtstag zum Anlass, ikonische Designs aus der Vergangenheit neu aufzulegen. Die „Cestita Bateria“ zum Beispiel, die bereits 1962 von Miguel Milá entworfen wurde und dank dem Skelett aus Holz auch heute noch dieses wunderbar warme Glühen von sich gibt. /// www.santacole.com

 

Text: Felix Just

18. November 2018 Design m #54 zum mate.style.lab