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FRÜHSTÜCK IN KAPSTADT
Travel
10. Juli 2020

FRÜHSTÜCK IN KAPSTADT

Die kulinarische Vielfalt der südafrikanischen Lifestylemetropole Kapstadt stellt einen jeden Tag vor die Herausforderung, welches Restaurant man zum Dinner wählen soll. Für das Frühstück gilt eine deutlich eingeschränktere Wahl, zumindest für den deutschen Gaumen. Auch wenn die erste Mahlzeit des Tages wie in Australien gerne liebevoll „Brekki“ genannt wird, ist die Frühstückstradition eher britisch geprägt und wird am Wochenende außer Haus gepflegt. Wer nicht im Hotel isst oder sich selbst versorgt, muss trotzdem nicht auf einen nahrhaften Start in den Tag verzichten.

Maßgeblich dazu beigetragen hat die Kette Bootlegger, die mittlerweile über zahlreiche Ableger verfügt. Der Stil ist modern in gedeckten Farben mit viel Holz und zieht aufgrund des leistungsfähigen WiFi auch viele Internetnomaden an, die hier zum morgendlichen Sonderangebot von 18 Rand – ca. 1 Euro – ihren Kaffee genießen. Die Karte enthält nicht nur zahlreiche kreative Varianten von Eierspeisen, sondern auch ein hervorragendes Bircher Müsli (72 Rand). Gelobt werden muss der Potato Rösti (92 Rand), der mit getrüffelten Pilzen angereichert wird. Man ist immer bereit, den Speck durch Avocados zu tauschen und damit eine vegetarische Variante zu offerieren.

Mit ebenfalls zwei Läden ist die Jason Bakery vertreten, die stilistisch ein ähnliches Konzept verfolgt, aber eine deutlich kleinere Karte bietet. Wie der Name schon andeutet, kommt das Selbstverständnis eher aus den Backwaren, die an einer eingangsnahen Theke angeboten werden. Neben Kuchen, Croissants und Keksen gehen hier besonders am Wochenende zahllose frisch gebackene Brote über den Ladentisch und ergänzen das bislang eher dürftige Angebot an Bäckereien. Außerhalb des Frühstücks gibt es im Jason auch Salate, Sushi und Sandwiches.

Neben den beiden sehr geschäftigen Neuzugängen wirkt das Charles in der bezaubernden Waterkant Street wie ein verträumter Ruhepol. Die wenigen Tische sind unter einem knorrigen hundertjährigen Baum platziert, der angenehmen Schatten spendet. Die Karte listet für Frühstück, Lunch und Dinner nur jeweils ein halbes Dutzend Angebote, die aber alle kreativ und auf hohem Qualitätsniveau angerichtet sind. Hier locken unbekannte Kreationen wie das Springbock Carpaccio oder Straußenfilet auch zu einem Besuch am Abend.

Einer der schönsten Orte für ein geruhsames Frühstück ist das ehemalige Round House, das jetzt unter dem Namen The Lawns neu eröffnet hat. Jenseits allen Straßenlärms sitzt man hier zu Füßen des Tafelbergs im Grünen mit Blick auf das Meer und genießt Frühstücksklassiker wie Eggs Benedict mit Lachs oder eigene Zusammenstellungen von Omeletts. Der Lunch hat den Ruf, etwas überteuert zu sein. ///

 

Text: Olaf Alp / Titelbild: Adobe Stock / michaeljung