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FIFTY SHADES OF BLUE
Malediven
7. April 2018

FIFTY SHADES OF BLUE

Kaum eine Region steht so für die Vorstellung vom Paradies wie die Republik der Malediven: unberührte Natur, Palmen, eine einzigartige Unterwasserwelt, weiße Strände und so kristallklares Wasser, dass man Nemo und Co. durch das unfassbare Blau blitzen sieht. Ein Ort, der seinesgleichen sucht.

 

Kein Wunder, dass jährlich über eine Million Touristen in den islamischen Inselstaat im Indischen Ozean reisen, um hier, westlich von Sri Lanka, den Urlaub ihres Lebens in einem der zahlreichen Resorts zu verbringen. Von den 1.196 Inseln der Malediven-Atolle sind 87 für Touristen zugänglich, ca. 220 werden von Einheimischen bewohnt.

Kaum eine Region steht so für die Vorstellung vom Paradies wie die Republik der Malediven: unberührte Natur, Palmen, eine einzigartige Unterwasserwelt, weiße Strände und so kristallklares Wasser, dass man Nemo und Co. durch das unfassbare Blau blitzen sieht. Ein Ort, der seinesgleichen sucht.

 

Kein Wunder, dass jährlich über eine Million Touristen in den islamischen Inselstaat im Indischen Ozean reisen, um hier, westlich von Sri Lanka, den Urlaub ihres Lebens in einem der zahlreichen Resorts zu verbringen. Von den 1.196 Inseln der Malediven-Atolle sind 87 für Touristen zugänglich, ca. 220 werden von Einheimischen bewohnt.

Nach rund zehn Stunden Flugzeit gelangen wir direkt zur Hauptstadt der Malediven, Malé, obwohl nicht ganz: Das Flughafen-Areal ist eine eigene Insel, während die eigentliche Stadt auf einer anderen Insel liegt. Malé ist die am dichtesten besiedelte Stadt der Erde. Auf gerade einmal 5,8 Quadratkilometern reiht sich Hochhaus an Hochhaus. Der Blick, der sich vom Flughafen bietet, ist surreal.

 

Die Zeit in der Warteschlange am Visumschalter kann man sich übrigens hervorragend mit dem Studieren der Mitreisenden vertreiben: Aus aller Herren Länder stehen die Menschen in der kleinen Halle an, um ihr Urlaubsvisum zum Paradies zu bekommen. Nach der Abfertigung gehen wir weiter in den Empfangsterminal, wo schon unser Ansprechpartner vom Coco Bodu Hithi wartet und uns direkt zum Speedboat bringt, das uns in 45 Minuten zur Insel transportieren soll. Speedboats sind für „kurze“ Stecken das gängige Verkehrsmittel. Für den Transfer zwischen den verschiedenen Atollen wird üblicherweise auf Wasserflugzeuge zurückgegriffen, aber dazu später mehr. Während des quirligen Treibens am Speedboat-Terminal, durch den uns unser Guide zielgenau manövriert, lassen das milde Klima, der angenehme Wind und die fremde Farbenvielfalt Urlaubsgefühle aufkommen.

Heute sind wir die einzigen Gäste des versteckten Coco Bodu Hithi und können so, nach dem obligatorischen Anlegen der Rettungsweste, direkt starten. Schnell sind wir auf dem offenen Meer und das Motorboot springt von Welle zu Welle. Die vorbeiziehende Insellandschaft fesselt die Aufmerksamkeit und wir überlegen, welche Schattierungen alle zu Dunkelblau gehören: Mitternachtsblau auf jeden Fall. In flacheren Regionen Samtblau mit türkisfarbenen Sprenkeln. Die eingeflochtenen Sandbänke im offenen Meer eignen sich, wie wir erfahren, wunderbar für intime Picknicks und Candle-Light-Dinners.

 

Familiäre und private Atmosphäre wird im Coco großgeschrieben. Unsichtbare Hände bringen unser Gepäck zu der Beach Villa, während wir bei einem erfrischenden Fruchtcocktail und einem kurzen Gespräch die Formalitäten erledigen und uns ein Ausflugsprogramm für die kommenden vier Tage zusammenstellen. Schwerpunkt ist eindeutig das Savour mit den eingeladenen Michelin-Köchen Nigel Haworth, Aktar Islam und Frédéric Doucet. Wir werden bei den Meisterköchen nicht nur die ausgearbeiteten Menüs genießen, sondern auch an zwei Master Classes teilnehmen dürfen, um uns in die Geheimnisse der neuen Haute Cuisine einweihen zu lassen.

 

Neben diesem besonderen Event legt das Coco großen Wert auf die Nachhaltigkeit des Resorts, zum Schutz des „Hausriffs“, das nur wenige Meter vom Strand beginnt. Dafür hat die Insel, neben einer Tauchschule, ein eigenes Marina Center mit Meeresbiologin. Diese Philosophie findet man auch in der Anlage der Insel wieder: Kleine verschlungene Pfade führen zu den einzelnen Villen, die viel Privatsphäre bieten und so geschickt angelegt sind, dass man den Eindruck gewinnt, hier können niemals 100 Villen stehen. Die Größe der fünf Restaurants ist angenehm überschaubar und selbst im Hauptrestaurant, wo sich die meisten zum Frühstück treffen, findet man meist ein Plätzchen direkt am Wasser.

Wir beziehen unsere Beach Villa, die einen wundervollen Outdoor-Bereich einschließt – mit Pool, Außendusche, Tagesbett und einem eigenen Strandabschnitt mit Liegen. – Unser erster Tag endet mit einem exklusiven Dinner von Nigel Haworth im Gourmet-Restaurant Aqua. Das Aqua ist zu einem großen Teil über dem Wasser gebaut, mit verschiedenen kleinen Plateaus, die durch Treppen verbunden sind und häufig nur Platz für einen Tisch bieten. Mehr Intimität beim Candle-Light-Dinner geht kaum.

 

Die Master Class am kommenden Mittag ist gut vorbereitet, und nach erfolgreicher Demonstration der einzelnen Schritte darf man das Gekochte natürlich auch probieren. So können wir gut gestärkt zu einem weiteren Highlight am Nachmittag übergehen, der Schnorcheltour auf dem offenen Meer in Begleitung der hauseigenen Meeresbiologin. Nach einer kleinen Einführung in Flora und Fauna des Korallenriffs und die Grundzüge des Schnorchels geht es mit dem Coco-Boot direkt zum Riff. Und tatsächlich haben wir Glück: Mantas! Nach einem beherzten Sprung ins Wasser beginnen wir zu schnorcheln. Der Anblick, der sich uns unter Wasser bietet, ist atemberaubend: Keine fünf Meter von uns entfernt gleiten zwei riesige Mantas. Anmutig fliegen sie eher, als dass sie schwimmen. Im respektvollen Abstand folgen wir ihnen, bis sie im Tiefblau des Wassers verschwinden. – Das Boot hat uns währenddessen gut im Auge behalten und sammelt uns schnell wieder ein. Wir fahren weiter zu einem zweiten Riff in der Nähe. Die Zeit vergeht wie im Flug und nach fast 1,5 Stunden im Wasser kehren wir zurück ins Coco. Die folgenden Tage entspannen wir am Strand und genießen die Höhepunkte des Savour sowie das wöchentliche Beach Barbecue, das eine geschätzte Tradition im Coco ist.

 

An Tag fünf ziehen wir um ins Sun Siyam Iru Fushi. Zunächst geht es zurück nach Malé, dem Dreh- und Angelpunkt des Verkehrs auf den Malediven, von dort weiter mit dem Wasserflugzeug der Trans Maledivian Airways zum Sun Siyam Iru Fushi. Allen, die wie wir erst Bedenken hatten, wie sich der Start und die Landung mit einem Wasserflugzeug wohl anfühlt, sei gesagt: angenehmer als mit vielen großen Maschinen. Die kleinen Hüpfer können sehr sanft starten und landen, obwohl die Piloten in Flipflops fliegen.

 

Das Sun Siyam ist wunderschön angelegt, auch wenn man merkt, dass hier deutlich mehr Gäste beherbergt werden. Es gibt sogar eine kleine, voll ausgestattete Inselklinik. Jeden Tag kann man sich zwischen 14 sehr hochwertigen Restaurants entscheiden, und die diversen Poolanlagen lassen keine Wünsche offen. Wer am Pool seine Ruhe genießen möchte, findet hier sogar eine Wasserlandschaft, die nur den Erwachsenen vorbehalten ist. Ein absolutes Highlight des Resorts ist der Spa-Bereich. Das als Garten angelegte Wellness-Center besteht aus kleinen Pavillons, die alles bieten, was Seele und Körper begehren. Alleine über die von Wasser gerahmten Pfade zu wandeln, ist schon pure Entspannung. Kein Wunder also, dass einige Gäste das kleine Café im Relax-Tempel als Rückzugsort für sich entdeckt haben.

 

Natürlich kann man auch im Sun Siyam die unvergleichliche Wasserwelt der Malediven genießen. Und wem das immer noch nicht genügt, der kann sich in der Karaoke-Bar versuchen und im Entertainment-Center Spiele ausleihen. Für alle Erlebnishungrigen ist dieses Resort der richtige Platz.

Was die „Wolken“ über dem Paradies betrifft: Unsere Erfahrung ist, dass die Resorts weitestgehend nach eigenen Regeln funktionieren und sich bewusst liberal geben. Überall wird man mit viel Freundlichkeit und ausgesuchter Höflichkeit willkommen geheißen. Natürlich sollte man die Situation in der Hauptstadt Malé im Augen behalten, aber man muss sich auch bewusst sein, dass dieser unvergleichliche Flecken Erde durch den Anstieg des Meeresspiegels so bedroht ist wie kaum ein anderes Gebiet der Erde. Die 26 Atolle mit ihren Korallenriffen sind unvergessliche Schönheiten, und wer jemals mit den majestätischen Mantas geschwommen ist, wird dieses Gefühl sein Leben lang nicht vergessen. Allen Gourmets sei noch gesagt, dass das Coco Bodu Hithi auch 2017 wieder sein kulinarisches Festival Savour veranstaltet. Als Köche konnten bereits Carmelo Greco, bekannt für seine italienischen Kreationen, und Christoph Mezger, Chef de Cuisine des vegetarischen Spitzenrestaurant Tian München gewonnen werden. /// www.thesunsiyam.com / www.cocoboduhithi.com

 

Text: Manuela Kugler