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EMILIA-ROMAGNA
So schmeckt Italien.
8. Dezember 2018

EMILIA-ROMAGNA

Kulinarik, Kultur und über 100 Kilometer Strand: In der Emilia-Romagna lassen sich Erlebnis und Erholung perfekt miteinander verbinden.

BOLOGNA

Kaum eine andere Region steht für die Köstlichkeiten Italiens wie die Emilia-Romagna. Egal ob Schinken aus Parma, Balsamico-Essig aus Modena oder gut gereifter Parmigiano Reggiano: Wer auf den Märkten kleiner und großer Städte herumschlendert, sollte sich nicht scheuen, möglichst viele regionale Produkte zu probieren. Wie wäre es etwa mit Ragù alla bolognese in Bologna? Die wohl bekannteste italienische Soße, die in Italien zu frischen Tagliatelle, aber niemals zu Spaghetti gereicht wird, entfaltet ihr Aroma aus Rindfleisch, Pancetta, Tomaten, Sellerie, Karotten, Zwiebeln, Olivenöl, Weißwein, Gemüsebrühe und Milch arm besten nach zweistündigem Köcheln. Selbstverständlich hat jedes Restaurant der Stadt seine eigenen Geheimzutaten und Kniffe, um den Klassiker unter den italienischen Gerichten zu verfeinern. Als Hauptstadt der Emilia-Romagna, die im nördlichen Mittelitalien zwischen Venetien, der Lombardei, der Toskana und der Adriaküste liegt, blickt Bologna auf eine bewegte Geschichte zurück. Etrusker, Römer, Langobarden und schließlich die Adelsgeschlechter und Päpste des Mittelalters haben die Stadt geprägt. Die beiden Wohntürme Torre Garisenda und Torre degli Asinelli aus dem 12. Jahrhundert gelten heute als Wahrzeichen Bolognas. In der Via degli Orefici trifft man auf zahlreiche Juwelier- und Goldschmiedegeschäfte, die altes traditionelles Handwerk mit modernen Designs verbinden.

FERRARA

Auf dem Weg Richtung Adriaküste sollte man einen Zwischenstopp in der UNESCO-Weltkulturerbestadt Ferrara einlegen. Im imposanten Schloss der Familie d’Este feierten die kunstliebhabenden Herzöge während der Renaissance oft tagelange prunkvolle Gelage. Gerichte aus jener Zeit, wie etwa Pasticcio ferrarese, finden sich noch heute auf den Speisekarten lokaler Restaurants: Für die Pastete mischt man in einer Auflaufform Fleischragout und Gemüse wie Kürbis unter Makkaroni, gibt Béchamelsoße und getrüffelte Butter darüber und bedeckt die Füllung mit einem süßen Mürbeteig. Einfach köstlich.

RAVENNA

Knapp 40 Kilometer südlich von Comacchio lockt eine der beeindruckendsten Städte der Emilia-Romagna: Ravenna. In der Kunst- und Hafenstadt, die für ihre Mosaike bekannt ist, mischen sich Kultur, Kulinarik und Vergnügen. Insgesamt acht frühchristliche Monumente, darunter die Mausoleen von Galla Placidia und Theoderich, wurden von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Als Hauptresidenz der weströmischen Kaiser erlebte die Stadt bereits im 5. Jahrhundert ihre Blütezeit, heute ist die Stadt bekannt für traditionelle Mosaik- und byzantinische Stickereikunst. In Ravenna befindet sich zudem das Grab des berühmten Dichters Dante Alighieri, der hier im Jahr 1321 verstarb. Der nach dem Schöpfer der „Göttlichen Komödie“ benannte Dünenstrand vor den Toren Ravennas, der Lido di Dante, ist beliebtes Ausflugsziel und Szenetreff.

RIMINI

Keine Autostunde von Ravenna entfernt liegt wohl eine der bekanntesten Urlaubsdestinationen Italiens. Man muss nicht unbedingt zur „Notte rosa“, der rosa Nacht, nach Rimini kommen, um zu erkennen, dass die Stadt weiß, wie man feiert. Dennoch ist der jährlich Anfang Juli stattfindende Event ein ganz besonderes Erlebnis, der unterschiedliche Generationen ebenso wie Hetero- und Homosexuelle zusammenbringt. Bei Italiens größter Strandparty, die an vielen Orten zwischen Comacchio und Cattolica stattfindet, tragen selbst die größten Machos rosa Häschenohren und trinken Rosé-Champagner. Neben dem lebendigen Strand- und Nachtleben gehören zur Riviera von Rimini neben gut ausgestatteten Badeorten auch antike Dörfer und Ortschaften mit reichem geschichtlichen und künstlerischen Erbe, eine reizvolle, nur wenige Schritte vom Meer entfernte Hügellandschaft, ein traditionsreiches Kunsthandwerk sowie eine köstliche Küche mit regionalen Produkten. /// www.emiliaromagnaturismo.it

 

Text: Dirk Baumgartl

8. Dezember 2018 Travel m #53 zum mate.style.lab