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“DAS SCHWARZE AUTO”
Design
17. April 2019

“DAS SCHWARZE AUTO”

 

16,7 Millionen Euro: soviel kostet Bugattis neustes und heißestes Einzelstück. Mit diesem Stückpreis ist der Bugatti La Voiture Noire, zu deutsch „das schwarze Auto“, das teuerste Serienfahrzeug der Welt und übertrifft sogar den Pagani Zonda HP Barchetta. Diesem Unikat gehörte davor mit rund 15 Millionen Euro Platz eins auf der Liste der teuersten Autos der Welt. Aber das war einmal.

Der La Voiture Noire wurde erstmals auf dem Genfer Autosalon 2019 vorgestellt. Schon kurz nach der Premiere war er allerdings verkauft. Er ist eine Hommage an den legendären Bugatti Type 57 SC Atlantic aus den 1930ern – um genau zu sein an den zweiten der insgesamt vier Atlantic-Modelle. Bei Nummer zwei handelte es sich um das Auto von Bugatti-Gründer Jean Bugatti. Diesen nannte er „La Voiture Noire“. Allerdings verschwand der Wagen während des zweiten Weltkrieges spurlos und tauchte bis heute auch nicht wieder auf. Vermutlich ließ Jean Bugatti ihn irgendwo verstecken. Sollte er heute gefunden werden, würde er über 100 Millionen Euro Wert sein. Aber zurück zur Gegenwart.

Der La Voiture Noire von heute basiert auf dem Bugatti Chiron. Motor, Getriebe und Antriebsstrang sind identisch. Somit hat er dieselben 1.500 PS und vermutlich auch ähnliche Fahrwerte. Das ist bei einer Sonderedition wie dieser aber häufig egal. Die meisten solcher limitierten Auflagen landen in irgendwelchen Garagen von Superreichen und werden nie bewegt. Obwohl er auf dem Chiron basiert, hat der La Voiture Noire eine um 250 Millimeter verlängerte Schnauze. Dies wurde getan, um dem Auto mehr Eleganz zu verleihen. Der La Voiture Noire soll auch kein reinrassiger Sportwagen sein, sondern ein Gran Turismo.

Apropos Eleganz: eine lange, silberne Mittelfinne legt sich über beinahe das gesamte Auto. Zudem steht der Scheibenwischer ebenfalls mittig, um die Linie von der Motorhaube aufzugreifen und in das Dach einfließen zu lassen. Das Heck umschwingt ein Leuchtenband. Direkt darunter sitzen die sechs gewaltigen Auspuffrohre. Ein weiteres Highlight am Heck ist der ausgeschriebene Markenname unter dem bekannten EB-Zeichen. Noch nie zuvor stand „Bugatti“ ausgeschrieben an einem ihrer Fahrzeuge. Um Gewicht zu sparen, aber trotzdem genügend Seifigkeit zu bieten, wurden die Felgen im 3D-Drucker hergestellt. Wenige Streben in einer einzigartigen Formensprache. Einen Haken gibt es aber noch für den glücklichen Käufer: der La Voiture Noire wird vermutlich erst in zweieinhalb Jahren ausgeliefert. Warum? Bisher gibt es noch kein richtiges Interieur. Das Fahrzeug, das in Genf zu sehen war, war nur der Prototyp. /// www.bugatti.com

 

Text: Lukas Werlich

17. April 2019 Design m # zum mate.style.lab