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BERN
die Schöne
6. Januar 2023

BERN

Bern mit seinen hohen Brücken, der Aare als Lebensquelle sowie natürliche Barriere und der sehr gut erhaltenen Altstadt ist eine der schönsten Kommunen der Schweiz. Das hat sie nicht zuletzt ihrem Gründer und Stadtvater zu verdanken.

Herzog Berchtold V. gehörte zur Familie der Zähringer. Die Zähringer waren bekannt dafür, erfolgreich Siedlungen zu Städten auszubauen oder gänzlich neue Ortschaften zu gründen. Häufig wählten sie dafür Plätze, die von sich aus gut gegen mögliche Angriffe geschützt waren. Die Altstadt von Bern befindet sich auf einer Halbinsel und war so von drei Seiten verteidigt. Seit seiner Gründung 1191 versuchten sich nur wenige Feinde an der Eroberung Berns, sodass von seiner historischen Substanz heute noch viel erhalten ist. Zu den ältesten Sehenswürdigkeiten zählen unter anderem die Untertorbrücke (1461), die lange Zeit die einzige Brücke über die Aare war, das Berner Münster (1421), das mit seinen knapp über 100 Metern von nahezu allen Seiten gut zu sehen ist und Besucher schon von Weitem begrüßt, der Holländerturm (1256), die Französische Kirche (1270) und natürlich die elf Figurenbrunnen aus dem 16. Jahrhundert, die überall in der Altstadt zu finden sind und dem Bildhauer Hans Gieng zu großen Teilen zugeschrieben werden. Insgesamt verfügt die Stadt über einhundert Brunnen, die alle Trinkwasser führen. Bern war außerdem eine der ersten Städte des Mittelalters, die über eine (offene) Kanalisation verfügten. Die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt und ein echtes Wunderwerk mittelalterlicher Ingenieurskunst ist die Zytglogge im Zentrum.

MEISTERWERK DES MITTELALTERS

Begonnen hat die Geschichte des wohl bekanntesten Berner Wahrzeichens als einfacher Wehrturm. Nachdem die Stadt aber immer weiter wuchs, verlor dieser an Bedeutung für die Verteidigung und wurde zum Frauengefängnis umfunktioniert. Nach dem großen Stadtbrand 1405 entschied man sich, eine Uhr in den Turm zu bauen. Nach rund hundert Jahren war sie aber so abgenutzt, dass sie ersetzt werden musste. Für die Konzeptionierung und Umsetzung wurde Kaspar Brunnen beauftragt, der sich eigentlich als Waffenschmied verdingte. Dieser kumulierte alles Wissen für die Errichtung eines Uhrwerks eigenständig und schuf mit der Zytglogge ein Meisterwerk.

 

Die Zytglogge mit ihrem mechanischen Uhrwerk gibt nicht nur die Zeit an, sondern darüber hinaus den Wochentag, Monat, Tierkreiszeichen und die Sonnenstunden sowie die Mondbahn. Als wäre dies noch nicht genug gewesen, installierte Brunner ein Figurenspiel, das mehrmals am Tag ertönt. Für seine Leistung wurde er zum Büchsenmeister erhoben und erhielt die Erlaubnis, eine Tochter der Patrizier zu heiraten. Er baute nie wieder eine Uhr. Die Zytglogge läuft noch heute einwandfrei, knapp 500 Jahre nach ihrer Erbauung.

 

Eine Besichtigung des Turms muss im Vorfeld reserviert werden.

Zu den neueren touristischen Highlights gehören die Kornhausbrücke (1895), das Bundeshaus (1852) sowie die dahinter befindlichen Terrassen und das Stadttheater (1903) unweit der Zytglogge. Darüber hinaus ist Bern das Zuhause des Zentrum Paul Klee, das weltweit die bedeutendste Sammlung des Malers darstellt. Der ungewöhnliche Bau stammt aus der Feder des Architekten Renzo Piano. (www.zpk.org)

Einen tollen Ausblick auf die Altstadt Berns und seine vielen Sehenswürdigkeiten erhalten Besucher im Rosengarten. Hier befinden sich 220 verschiedene Rosensorten und weitere Pflanzenarten sowie das Restaurant Rosengarten, wo sich der Sonnenuntergang wunderbar bei einem Glas Wein genießen lässt. (www.rosengarten.be) Fußläufig liegt auch der Bärenpark von Bern, in dem das Wappentier des Kantons zu bestaunen ist. Für noch mehr Nähe zur Natur begibt man sich am besten aufs Rad.

INS GRÜNE

Bern wird umgeben von der wunderschönen Aarenlandschaft, die sich gut mit dem Rad oder E-Bike erkunden lässt. Das sogenannte Grüne Band ist eine 59 Kilometer lange Route, die sich um die Stadt schlängelt und dabei immer wieder zu Stopps an Erlebnisorten einlädt. Einfach der Veloland-Signalisation „888“ folgen und an den ausgeschilderten Orten stoppen. Vielleicht hat man Glück und kann einem der Privatjets auf dem Berner Flughafen beim Starten zusehen oder stellt sich in einem der zahlreichen Hof- und Dorfläden ein Picknick zusammen.

Alternativ zur Velotour bietet sich ein Ausflug auf den Gurten an. Es handelt sich hierbei um den Hausberg von Bern, der am besten mit der Gurtenbahn erreicht wird. Die Standseilbahn wurde 1898 gegründet und befördert seit mehr als 120 Jahren Besucher hoch hinaus (der Gurten hat eine Höhe von 858 Metern über dem Meeresspiegel). Jedes Jahr findet hier mit dem Gurtenfestival eines der größten Open-Air-Festivals der Schweiz statt. Im Restaurant Gurtners dürfen sich Gäste nicht nur über die Aussicht freuen, sondern nach Herzenslust beste Schweizer Küche probieren. (www.gurtenpark.ch)

Wer nach dem Gurten und dem Grünen Band noch nicht genügend Landluft geschnuppert hat, der setzt sich einfach in Bus und Bahn und ist in rund einer Stunde im weltbekannten Emmental. In der Emmentaler Schaukäserei in Affoltern erleben Besucher hautnah, wie die Milch zum Käse wird. Der liebevoll gestaltete „Königsweg“ zeigt auf charmante Weise die Geschichte des Emmentaler Käses und wie er verarbeitet wird. Im Anschluss wird im eigenen Restaurant traditionelle Schweizer Hausmannskost serviert.

HERUMKOMMEN

Übernachtungsgäste müssen sich um das Thema Mobilität in Bern keine Gedanken machen, denn bereits ab der ersten Nacht ist das Bern Ticket inklusive. Damit dürfen sie das dichte Nahverkehrsnetz aus Bus, Tram und der Marzili-Bahn nutzen. Bei Letzterer handelt es sich um eine historische Standseilbahn hinter dem Bundeshaus, die über lediglich zwei Stationen verfügt und die Altstadt mit dem an der Aare gelegenen Marziliquartier verbindet. Dabei überwindet sie auf einer Strecke von nur 104,8 Metern eine Höhendifferenz von 32 Metern und ist damit die zweitkürzeste Standseilbahn Europas. (www.marzilibahn.ch)

BERN IN KÜRZE

SLEEP

Das Swissôtel Kursaal Bern **** Superior befindet sich an der Kornhausbrücke und ist damit fußläufig zur Altstadt und den meisten Sehenswürdigkeiten gelegen. Die 171 hell eingerichteten Zimmer haben eine wunderbare Aussicht auf die Berner Altstadt und die Alpen. / www.kursaal-bern.ch/Hotel

EAT

Das Kornhaus neben dem Berner Stadttheater zählt zu den geschichtsträchtigsten Gebäuden der Stadt und ist das Zuhause des Più Restaurants. Hier werden Schweizer Klassiker sowie leckere Pizzas aufgetischt. Die offene Küche erlaubt den Gästen, den Pizzabäckern bei der Arbeit zuzusehen.

Die Dampfzentrale als Kulturort und Restaurant bietet vor allem im Sommer einen wunderschönen Blick auf die Aare und serviert vornehmlich mediterrane Küche und Pasta. Am besten man nimmt die Marzilibahn vom Stadtzentrum und läuft dann noch ca. 10 Minuten.

Neben marktfrischer und saisonaler Küche bietet das Restaurant du Nord regelmäßig Konzerte und Partys und reicht die Gerichte sowohl im À-la-carte-Bereich als auch im großzügigen Garten.

www.piu-ristorante.ch / www.dampfzentrale.ch / www.du-nord.ch

DRINK

Mit über 200 Brauereien und Mikrobrauereien ist Bern die Bierhauptstadt der Schweiz. Modern, aber trotzdem ganz entspannt geht es in der Barbière am Breitenrainplatz zu. Oder man begibt sich auf den Berner Brauereispaziergang und probiert auf diesem Wege die Berner Biervielfalt. / www.barbiere-bern.ch

 

www.myswitzerland.com/staedte /// #ichbrauchschweiz

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