Zugegeben, wer einen Wellnessurlaub plant, wird sicher nicht sofort an das indische Mumbai denken … Aber als Geburtsstätte von Yoga und Ayurveda ist das zweitbevölkerungsreichste Land der Erde im Grunde ja eine Quelle der Erholung.

Wunderschön gelegen, in den Bergen südlich von Pune und nahe Mumbai, befindet sich das Atmantan-Wellnesscenter. Der Name verrät, worum es in diesem Luxusresort geht, denn „atma“, „mana“ und „tann“ bedeuten Seele, Geist und Körper.

Schon bei der Begrüßung merken wir, dass es im Atmantan etwas rigider zugeht. Dies ist nicht einfach nur ein Wellnesshotel, sondern hat im positivsten Sinne den Charakter eines Sanatoriums. Im Vorfeld kann man, seinen Erwartungen entsprechend, verschiedene Pakete buchen, deren Ziele man dann am ersten Tag mit einem Arzt bespricht. Sei es Erholung mit dem Schwerpunkt Yoga, eine Abnehmkur, Blutdruck-Programme oder einfach nur die Steigerung der eigenen Fitness. Kann ich in zwei Tagen aussehen wie mein liebster Instagram-Held?

Wir tauschen nach dem Check-in jedenfalls erst mal das ebenerdige Zimmer mit Garten und Hecke gegen das obere Stockwerk mit Balkon, und so beginnt die Entspannung mit einer Zigarre beim Sonnenuntergang hinter Bergen und See.

Am ersten Tag stehen dann gleich einige „Termine“ auf dem Erholungskalender. Der Istzustand muss aufgenommen werden, was recht schnell geht, da ich (leider) feststellen muss, dem absoluten Durchschnitt zu entsprechen: nicht zu groß, nicht zu klein, nicht zu fett, nicht zu dünn und ziemlich problemlos. Hier wird klar, dass das Atmantan eben nicht einfach nur ein Hotel ist, sondern die Leistungen einer Klinik bieten kann. Anschließend darf ich aus einer Art Menü auswählen, mit welchen Anwendungen, Massagen oder Fitnessübungen ich die Zeit verbringen möchte. Das ist mir recht, denn auch gesund kann man das wunderbar genießen.

Es gibt sicher zahlreiche Hotels und Einrichtungen, die Ähnliches bieten: Erholung gepaart mit Anwendungen in schöner Landschaft. Einzigartig im Atmantan ist jedoch die Küche. Dass gesunde Ernährung und Wellness sehr gut schmecken können, wird hier deutlich. Auf der Terrasse oder im klimatisierten, verglasten Restaurant genießt man den sensationellen Blick über den See auf das Westghats-Gebirge. Die Speisekarte ist hübsch aufgemacht und bietet verschiedene Kombinationen von kleineren Speisen, die ein gemeinsames Ganzes ergeben – die Kalorienzahlen stehen natürlich immer mahnend dabei. Trinke ich also zum Frühstück einen Smoothie, dann „darf“ ich nicht auch den Joghurt essen. Wer am Fitnessprogramm teilnimmt, bekommt einen kleinen Gang zusätzlich am Mittag. Die Gerichte sind international, eher westlich inspiriert und mit frischen Zutaten zubereitet, die häufig im eigenen Garten angebaut werden. So sind die Mahlzeiten das eigentliche Highlight dieses Wellness-Weekends und ich bin mir sicher: Hätte ich hier mehr als nur ein Wochenende, ich würde Fitness-Influencer werden! /// www.atmantan.com

Text & Fotos: Vasco Pridat