„Vintage ist das übergeordnete Thema aller unserer Kollektionen. Kramläden, alte Shops, Dinge, die Geschichte haben; das ist unsere Inspiration.“ Anerkjendt ist eines der spannendsten neuen Labels aus Skandinavien. Wir sprachen mit CSO Lars Lange!

ANERKJENDT IST EIN NOCH RECHT JUNGES LABEL. WIE SCHWIERIG IST ES EIN REINES MÄNNERLABEL AUF DEM OHNEHIN SCHON SEHR DICHTEN BEKLEIDUNGSMARKT ZU ETABLIEREN?

Ganz so einfach ist es nicht. Als wir Anerkjendt 2012 als Modelabel gegründet haben, waren wir regelrecht überwältigt von dem Feedback unserer Kunden. Wir haben unser kommerzielles Ziel bei Weitem überschritten. Wir haben Anerkjendt der Welt vorgestellt als der Heritage-Look gerade seinen Höhepunkt erreichte. Dann hat sich der Trend wieder in Richtung eines simpleren Looks entwickelt. Aber weil wir ein noch sehr junges Label sind, können wir solche Veränderungen ohne große Anstrengungen mitmachen. Das Problem ist, dass Trends nicht in allen Absatzmärkten gleich schnell ankommen.

WIE VIEL DÄNEMARK STECKT DENN IN EUREM LABEL?

Wenn du es in Prozent wissen willst, würde ich sagen nicht mehr als zehn Prozent.

DAS HEISST EUER LOOK UND DIE VINTAGE-INSPIRATION DAHINTER SIND GAR KEINE DÄNISCHEN ANLEIHEN, SONDERN VIEL INTERNATIONALER?

Genau. Das erklärt vielleicht auch, warum wir von Anfang an auch Märkte wie Spanien, Italien oder Deutschland und auch unsere bislang stärkste ausländische Käuferschaft, die Niederländer begeistern konnten.

WIE SIEHT ER DENN AUS, DER TYPISCHE ANERKJENDT-KUNDE?

Der typische Anerkjendt-Kunde sucht nach Teilen, die eine Geschichte erzählen. Außerdem legt er großen Wert auf Material und Verarbeitung. Wir geben uns große Mühe funktionelle und moderne Materialmixe in unsere Kleidung einzuarbeiten. Das kann zum Beispiel Alpaka sein, die mit klassischer Schafswolle kombiniert wird. In der Sommerkollektion gibt es auch Viskose- und Leinenmixe.

SKANDINAVISCHE LABELS HABEN DEN RUF BESONDERS NAH AM PULS DER ZEIT ZU SEIN. WOHER RÜHRT DIESES TRENDBEWUSSTSEIN?

Ich denke wir Skandinavier haben einen natürlichen Drang Neues zu schaffen. Im Fall von Anerkjendt würde ich sogar noch einen Schritt weiter gehen und behaupten wir wollen überraschen. Wie ich schon erwähnt habe, liegt unsere Stärke in unserer Flexibilität. Während die Big Player in der Modeindustrie neue Linien oder gänzlich neue Marken erfinden, um mit den Trends mithalten zu können, können wir diese viel unmittelbarer umsetzen. Wenn wir etwas entdecken, das uns gefällt, machen wir es einfach. ///