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A LITTLE PERFUME HISTORY
Duftklassiker & Neuinterpretationen
8. August 2017

A LITTLE PERFUME HISTORY

Kopf-, Herz-, und Basisnote: Diese drei Begriffe aus der Duftbranche beschreiben die Phasen, in denen die menschliche Nase einen Duft wahrnimmt. Oft ist die Kopfnote dabei besonders intensiv, da sie einen ersten Eindruck von der Komposition vermittelt und so die Kaufentscheidung maßgeblich beeinflusst. Immer wichtiger werden für die Macher synthetische Duftstoffe. Klassische Ingredienzen sind Blüten, Früchte wie Bergamotte und Orange, Gewürze, Holze, tierische Sekrete und im besten Falle auch eine Prise Geschichte.

1870 erhielt die 1856 für seine Kinder gegründete Drogeriehandlung J.F. Schwarzlose von Joachim Friedrich Schwarzlose das Prädikat des Hoflieferanten. Als um 1900 das Geschäft mit Düften zu boomen beginnt, und Parfüms plötzlich von der bloßen Couverture zum schicken Accessoire avancierten, schafft es die deutsche Marke bis in den Palast des chinesischen Kaisers. Nach Jahren der Bedeutungslosigkeit revitalisierte der Designer Lutz Herrmann und sein Team die Marke 2012 und interpretieren seitdem die Originaldüfte neu. Parfümeurin Véronique Nyberg stützt sich dabei auf Duftreste, die Herrmann wiederbeschaffen konnte. Mit „FETISCH“ entstand 2016 die mittlerweile sechste Neuinterpretation der Marke. Das Produkt ist eine Erinnerung an Schwarzloses „Spanisch Leder“ aus dem Jahr 1921.

 

Auch eine Neuauflage ist „Acqua di Giò Profumo“, das eine Weiterentwicklung des legendären Duftes von 1995 darstellt und seine eigenwillige Basisnote vor allem dem charakterstarken Weihrauch zu verdanken hat. Über die Jahre haben sich diverse Stars und Sternchen für den Duft nass gemacht und ihm in stimmungsvollen Bildern Gesicht und vor allem Körper gegeben.

 

Noch ganz unvorbelastet und ohne Starpower kam auch letztes Jahr im Spätsommer der erste Duft der Hamburger Männerpflegemarke Brooklyn Soap daher: „The Woods“ stammt aus den fähigen Händen von Parfümeur Mark Buxton, der unter anderem für den ersten Comme-des-Garçons-Duft verantwortlich zeichnet. „The Woods“ ist eine Mischung aus Mandarinen, Muskatnuss, Absinth, Myrrhe, Bernstein sowie Moschus und kommt in einem dem Namen schmeichelnden Flakon, den man beim Verschenken eigentlich gar nicht von Geschenkpapier verdecken will. ///

 

Text: Felix Just

8. August 2017 Body m #48 zum mate.style.lab