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RAUS AUS DEM HAMSTERRAD,
REIN IN DIE NATUR
Travel
5. Juli 2017

RAUS AUS DEM HAMSTERRAD, REIN IN DIE NATUR

Das moderne urbane Leben bietet einen enormen Komfort. Der Preis dafür ist oft ein Leben wie im Hamsterrad, getrieben von perfektem Timing, steigenden Leistungsanforderungen und permanenter Selbstkontrolle. Dagegen hilft nur eins: raus aus der Stadt, rein in die Natur und das Zeitgefühl am besten gleich über Bord werfen.

Die Färöer-Inseln sind ein faszinierendes Stück Natur. Sie liegen nahezu schutzlos den Elementen ausgesetzt im Nordatlantik zwischen Schottland und Island. Die 18 kleinen Inseln beherbergen nicht mal 50.000 toughe Einwohner. Knapp 20.000 von ihnen leben in der Hauptstadt Tórshavn, die an der Ostküste von Streymoy liegt, der flächenmäßig größten Insel. Obwohl die Färöer zur dänischen Krone gehören, sind sie autonom und ein eigenständiges Völkchen, das ursprünglich von den Wikingern abstammt. Sie verfügen über eines der ältesten Parlamente der Erde, das Føroya Løgting, welches im Jahr 825 gegründet wurde. Seit dem 20. Jahrhundert sprechen die Färöer auch ihre eigene offizielle Sprache neben der dänischen. Doch hier wird ebenfalls Englisch oft und gerne zur Verständigung genutzt.

Unerwartet mild ist das Klima auf den Inseln mit Durchschnittstemperaturen von 13 Grad im Sommer und immer noch knapp über dem Gefrierpunkt im Winter. Doch langweilig wird es hier nie, denn die Inseln sind für ihr wechselhaftes Seewetter bekannt. Nicht selten erlebt man hier alle vier Jahreszeiten an einem Tag. Das nennt man dann wohl Intensivurlaub.

Gerade wegen des Klimas, der omnipräsenten See und der bergigen Landschaft eignen sich die Färöer hervorragend für kontemplative Outdoor-Aktivitäten. Zudem sind die Sommertage besonders lang und die Nächte hell, es bleibt also gefühlt viel Zeit zum Genießen und Entspannen. Neben den unzähligen Ausflugsmöglichkeiten sind zwei besonders empfehlenswert: Eine Segelboottour auf dem See Leitisvatn beziehungsweise Sørvágsvatn. Wie der See genannt wird, hängt vom Standpunkt der Einheimischen ab: Am Westufer heißt er Sørvágsvatn, am Ostufer Leitisvatn. Nach der Bootstour folgt eine Wanderung zu dem Wasserfall Bøsdalafossur.

 

Ein ganz besonderer Trip, der nur wenige Male im Jahr stattfindet, ist der Ausflug zur kleinsten und gleichzeitig einzigen unbewohnten Insel des Archipels mit Namen Lítla Dímun. In einer kleinen Gruppe wird dorthin gesegelt und dann anschließend gewandert und geklettert. Als Belohnung für die Besucher gibt es einen herrlichen Blick aufs Meer und die Umgebung sowie einen unvergesslichen Sonnenaufgang beziehungsweise Sonnenuntergang.

Wer Lust auf kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen hat, der sollte unbedingt zwischen Juni und Juli die Färöer bereisen. In diesen Monaten gibt es ein breites Spektrum an Events, von Sport über Musik bis hin zur Kunst.

 

Aber auch sonst bietet die Hauptstadt Tórshavn trotzt ihrer bescheidenen Größe eine überraschende Vitalität und Vielfalt. Speisen lässt sich ausgezeichnet im „Koks“, das zum besten Restaurant der nordischen Länder gewählt wurde. Und wer den besten Fisch sucht, der wird bei „Barbara“ fündig. Als stilvolle Unterkunft mit typisch skandinavischem Design empfiehlt sich das Hotel Føroyar. /// www.visitfaroeislands.com

 

Text: Martin Lewicki