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MEXIKO:
PARADIESISCHE ZUSTÄNDE
Travel
7. Oktober 2017

MEXIKO: PARADIESISCHE ZUSTÄNDE

Viele US-Amerikaner entscheiden sich bei der Wahl ihrer Urlaubsdestination für das eigene Land. Kalifornien oder Florida sind aufgrund des milden Klimas besonders beliebt. Dabei befindet sich ein viel exotischeres und kulturell spannendes Ziel unweit der eigenen Haustür. Mexiko nimmt einen mit seinen ausladenden Strandkulissen, seinem tropischen Dschungel und einer reichen Historie vom ersten Moment an gefangen. Die Menschen sind zuvorkommend und freundlich, denn sie wissen, wie wichtig das Geschäft mit den Urlaubern aus den USA und Europa für die Wirtschaft ist. Die folgenden zwei Orte konnten in den vergangenen Jahren besonders von sich reden machen.

PUERTO VALLARTA

In einer Bucht des Pazifik gelegen ist Puerto Vallarta seit jeher als Seebad beliebt und bekannt. Die Naturkulisse rund um die Stadt ist einzigartig, und Berge, Dschungel und Meer verschmelzen zu einem großen faszinierenden Postkartenmotiv, wie es so auf der Erde sonst nirgends zu finden ist. Dank dem Zuzug einer jungen Künstlergarde und der damit verbundenen Gentrifizierung des alten Stadtkerns mauserte sich Puerto Vallarta in jüngerer Vergangenheit zum Hotspot auch für Kunst und Kultur und wartet mittlerweile mit einer lebendigen Szene auf. Der Ort ist beliebt als Location für schwule Hochzeiten, viele amerikanische Unterhaltungskünstler und Drags performen hier in Klubs und Bars.

Das Zentrum, in dem sich der Großteil der kulturellen Angebote und das Nachtleben von Puerto Vallarta abspielen, ist dank seiner bescheidenen Größe bequem zu Fuß zu erkunden. Viele der bekannten Hotels befinden sich in unmittelbarer Nähe. Unweit liegt auch Zona Romantica: ein Strandabschnitt, der hauptsächlich von Männern frequentiert wird. Anders als beispielsweise auf Mykonos oder Fire Island trifft sich an der Zona Romantica keine homogene Masse, sondern ein bunter Mix jedweder Couleur. Sitzt man eben noch neben einem Start-up-Unternehmer aus dem Silicon Valley, findet man sich schon bald in einem Gespräch mit jungen Touristen aus Europa wieder. Hier sind alle gleich und alle anders, und das macht diesen Strand so besonders. In den umliegenden Restaurants und Bars gehen die Unterhaltungen abends weiter.

 

Ein absolutes Must-do in und um Puerto Vallarta ist ein Spaziergang entlang der berühmten Uferpromenade. Während eines Sturms wurde der historische Wandelpfad nahezu gänzlich zerstört, aber nun, nach dem Wiederaufbau, lohnt es sich gerade kurz vor Sonnenuntergang den „Malecón“ entlangzubummeln – am besten mit einem Eis in der Hand. / www.visitpuertovallarta.com

GUADALAJARA

Gastgeber eines internationalen Filmfestivals, Austragungsort der wichtigsten spanischsprachigen Buchmesse weltweit und das Zuhause der traditionellen mexikanischen Mariachi-Musik: Guadalajara ist nicht nur eines der wichtigsten urbanen Zentren des Landes und bedeutende Wirtschaftskraft, sondern auch ein kultureller Schmelztiegel. Nicht umsonst bezeichnet man die 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt häufig als das San Francisco Mexikos.

Die Geschichte der Stadt geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Heute erinnert eine klassisch europäische Bauweise an die Historie Guadalajaras, und Architekturfans pilgern in Scharen zur Metropolitan Cathedrale und zum Teatro Degollado. Die Altstadt gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und ist für jeden Besucher quasi obligatorisch zu besichtigen. Es gibt sechs Universitäten, zwei Schulen für die Gastronomie und über zwanzig Museen. Guadalajara hat im Laufe der Zeit viele heute weltweit bekannte Künstler groß gemacht, unter ihnen José Clemente Orozoco, der vor allem für seine mahnenden Wandgemälde berühmt ist.

 

Die Sommer in Guadalajara sind tropisch feucht, die Winter warm und trocken. Trotz der leicht erhöhten Lage schneit es hier nur alle 100 Jahre. Die Einwohner sind weltoffen und in ihrer Meinung schon immer progressiv. Die Pride Parade im Juni lockt jedes Jahr tausende von Schaulustigen an. Das passt zu einer Stadt, die so viel Kunst auf den Weg gebracht hat. Nur in ihrem Ausgehverhalten folgen die Menschen hier dem Rest des Landes: In Guadalajara geht man erst spät in die Bars und torkelt mitunter erst nach Hause, wenn die Sonne schon fast im Mittag steht. ///

 

Text & Fotos: David Waage for www.cooliostudio.com

7. Oktober 2017 Travel m #49 zum mate.style.lab