BERLIN
Lesbische Paare, die Hand in Hand durch die Straßen laufen, knutschende Schwule neben einer Bar oder eine Gruppe queerer Freund*innen, die selbstbewusst ihre Diversität feiert – das ist Berliner Alltag. Wer mit offenen Augen durch die Straßen geht, kann überall entdecken, wie sehr Lesben, Schwule und die queere Community die Hauptstadt prägen. „Berlin ist krass queer“, sagt der Moderator und YouTuber Tarik Tesfu, der in Berlin lebt. Für viele ist Berlin sogar die queere Hauptstadt Europas.
Warum, das zeigt ein kurzer Besuch im Regenbogenkiez rund um die Motzstraße im Stadtteil Schöneberg. Hier reiht sich eine schwule Kneipe an die nächste, daneben queere Cafés, Buchläden und Shops. An Wochenenden ist das Viertel so beliebt, dass Gruppen oft einfach auf der Straße zusammenstehen, etwas trinken, miteinander quatschen und lachen – bevor vielleicht der eine oder andere kurz in einer Darkroomkneipe verschwindet. „Es ist unglaublich, was man in Berlin alles machen kann und darf“, sagt Jurassica Parka, eine der bekanntesten Berliner Dragqueens. Ihr ist der Schöneberger Kiez deshalb längst ans Herz gewachsen.
Doch die queere Szene ist nicht nur in Schöneberg zuhause. Überall in der Stadt haben queere Kneipen geöffnet und sind zu Treffpunkten geworden. Zum Beispiel in Kreuzberg und dem benachbarten Neukölln. Selbstorganisierte Treffpunkte wie das Oya in Kreuzberg sind nicht-kommerzielle Anlaufstellen etwa für die Flint*-Community (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre und trans Personen). Und in der Weserstraße, der Flaniermeile Neuköllns, trifft sich die queere Community im SilverFuture unter dem an die Wand gemalten Bild einer Superheldin.
Vor allem eines macht Berlin so besonders. Hier zeigt sich die queere Community in all ihrer Vielfalt: Die schwule Szene mit ihren mal ausgelassen fröhlichen und mal auch ein bisschen raueren Events. Lesben mit ihren Partys und riesigen Veranstaltungen wie dem Dyke* March. Und immer stärker auch die trans Community, die zuletzt auf dem CSD für ihre Sichtbarkeit eingetreten ist. Selbst die Ansagen in den Berliner U-Bahnen sind von einer trans Frau eingesprochen. Alle diese Teile der Community kommen bei großen Events, bei Festen und Feiern, und vor allem an den vielen queerfreundlichen Orten der Stadt zusammen – darunter sogar ein Freibad, das Prinzenbad, das sich als queerer Treffpunkt etabliert hat. Gerade weil die Community so groß und so vielfältig ist, hat sie ganz Berlin ihren Stempel aufgedrückt. Das meint jedenfalls DJ İpek İpekçioğlu. Sie sagt: „Alle, die hier unterwegs sind, machen die Stadt so besonders und so reich.“
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Hintergrundbild: © Copyright: Brigitte Dummer