DIALEKT DER IDEALISIERUNG
30 Jahre Pierre & Gilles: Erst kürzlich zeigte das Pariser Museum Jeu de Paume die bislang umfangreichste Sammlung des bisherigen Schaffens der französischen Künstler. Als Katalog ist im Taschen Verlag ein großformatiger Bildband mit einem kompletten Überblick des Werks sowie begleitenden Privatfotos der Künstler erschienen.
Seit dreißig Jahren steht das Werk von Pierre & Gilles für das inszenierte Porträt mit einer gewollten Überfrachtung. Die idealisierende Glätte rückt die bemalten Fotografien für manche Betrachter in die Nähe des Kitsches. Aber welche Idealisierung verfolgen die Arbeiten? Die des jungen Körpers? Der Schönheit? Der männlichen Genitalien? Der Homosexualität? Wie kaum ein anderes zeitgenössisches Werk zeichnen sich die rund 700 Bilder durch das zentrale Thema der Verklärung aus. Dazu werden Motive der Mythologie (Hermes, Herkules, Ganymed, u. a.) oder der Religionsgeschichte interpretiert.
Schlagworte: Art, Design, Micky Friedmann, Paris, Pierre et Gilles