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A VERY LARGE
STRUCTURE
„Rund 560 Meter lang, 150 Meter breit und 180 Meter hoch soll die mobile Stadt von Domínguez sein. Bei einem Gesamtgewicht von circa 320.000 Tonnen braucht die VLS natürlich ungemein belastbare Räder und einen starken Motor.“
UNBALANCE HOTEL
„Heute müssen sich Architekten mit gänzlich anderen Themen beschäftigen: Wie und wo baue ich den Speedlift in einem Hunderte Meter Gebäude? Wie lege ich einen vertikalen Garten an? Wieso kann ein Hochhaus nicht auch aus Holz sein? Kann die Wand da weg?“
MOGELPACKUNG TRIANGLE
„62 Prozent der Pariser waren gegen die Aufhebung des Hochhausverbots.“
16. August 2016

A VERY LARGE STRUCTURE

Immer schneller, immer flexibler, immer unverbindlicher: Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Mindestgeschwindigkeit der Höchstgeschwindigkeit entspricht. Längst haben wir uns daran gewöhnt, Textnachrichten alle zehn, E-Mails alle dreißig Minuten zu checken. Freizeit ist für Arbeitslose. Gegessen wird im Gehen. Und von dem Gedanken, ein ganzes Leben in ein und demselben Land – oder gar im selben Ort – zu leben, haben wir uns schon lange verabschiedet. Endet die neue Schnelllebigkeit womöglich in so abenteuerlichen Konstrukten wie der Very Large Structure von Architekt Manuel Domínguez? Vielleicht. Dabei ließ sich der Spanier bei seiner Studie gar nicht von der Flüchtigkeit unserer Zeit inspirieren. Ja, er dachte sogar langfristig. Und ein bisschen auch an die Fantasten von Archigram.

2. August 2016

UNBALANCE HOTEL

Was noch vor hundert Jahren Kraft- und Budgetakt ohnegleichen war, stellt heute lange kein Problem mehr dar: Wir haben motorengetriebene Kräne, die Lasten heben, Programme, die Statiken berechnen, und Internetmillionäre, die die unmöglichsten Bauvorhaben finanzieren. Heute müssen sich Architekten mit gänzlich anderen Themen beschäftigen: Wie und wo baue ich den Speedlift in einem Hunderte Meter Gebäude? Wie lege ich einen vertikalen Garten an? Wieso kann ein Hochhaus nicht auch aus Holz sein? Kann die Wand da weg?

14. Juni 2016

MOGELPACKUNG TRIANGLE

Hochhäuser ja, Wohnungen nein: In einer Stadt, die bis vor wenigen Jahren noch alle Gebäude im Stadtzentrum auf eine Höhe von unter 37 Metern begrenzte, nun ein Hochhaus integrieren zu wollen, ist ein Drahtseilakt und es wundert nicht, dass das erste jetzt realisierte Hochbau-Projekt in Paris’ Mitte filigran, ja fast schon zerbrechlich wirkt. Zugegeben, die vom Architekturbüro Herzog & de Meuron entworfene Pyramidenstruktur ist stolze 200 Meter hoch, und zerbrechlich sollte sie besser nicht sein, wenn sich Herzog & de Meuron ihren guten Namen bewahren möchte. Das Schweizer Büro ist eines der angesehensten der Welt und zeigte sich unter anderem schon für das Tate Modern in London oder die Allianz Arena in München verantwortlich. Die Konstruktion ist so konzipiert, dass sie praktisch keinen Schatten auf die umliegenden Straßen und Gebäude wirft – dank der gläsernen Fassade verschmilzt sie mit dem Himmel. Einziges Problem des „Tour Triangle“: den Bann von Hochhäusern im Stadtzentrum aufzuheben, wurde vor allem mit dem Wohnungsmangel in Paris begründet – die Pyramide aber soll ein Hotel und Büros beherbergen.