JOHN RIOT
John Riot ist ein Berliner Künstler, der der queeren Community eine kraftvolle Stimme verleiht und unermüdlich für mehr Akzeptanz und Toleranz kämpft. Johns Sound ist unverkennbar: eine Mischung aus melancholischen Texten, rauer Stimme und reinen Pop-Club-Beats mit einem Hauch der 1980er Jahre. Wir haben den jungen Sänger zum mittlerweile zweiten Mal für ein Interview getroffen und mit ihm über Safe Spaces, seine erste Tour und seinen Auftritt auf der Spartacus Cruise 2025 gesprochen!
JOHN, DU HAST SEIT UNSEREM LETZTEN INTERVIEW IN 2023 EINEN RIESENSPRUNG GEMACHT. WAS HAT SICH SEITDEM ALLES BEI DIR GETAN?
Oh wow, es ist wirklich einiges passiert! Ich habe meine erste EP „BOYSCLUB“ produziert, was ein unglaublicher Meilenstein für mich war. „BOYSCLUB“ ist mehr als nur Musik – es ist ein Safe Space, ein Zufluchtsort für alle, die sich als Outsider fühlen. Und im Mai 2025 steht endlich die dazugehörige Deutschland-Tour an. Es ist meine erste eigene Tour, und ich bin so gespannt, diese Verbindung mit meinen Fans in fünf Städten zu erleben. Die Idee, gemeinsam mit ihnen zu singen, zu tanzen und einfach wir selbst zu sein.
IM FEBRUAR 2024 HAST DU DEIN ERSTES SOLO-KONZERT IN BERLIN GEGEBEN. WIE WAR DAS FÜR DICH?
Es war wirklich intensiv – im besten Sinne. Ich habe das Konzert selbst organisiert, und das war natürlich ziemlich stressig. Aber als ich dann auf der Bühne stand und das Publikum anfing, meine Texte mitzusingen, war das alles vergessen. Es gab einen Moment, in dem alle ihre Handylichter eingeschaltet haben, und die Location war wie ein Meer aus Sternen. Ich hatte überall Gänsehaut und es war einer der schönsten Momente meines Lebens. Da sind auch einige Tränen geflossen.
DU HAST ZULETZT EINEN SONG MIT REBECCA HELENA VERÖFFENTLICHT. WIE KAM ES ZU DER ZUSAMMENARBEIT?
Rebecca ist eine gute Freundin von mir, und ursprünglich war der Song gar nicht als Duett geplant. Wir waren im Studio, und plötzlich haben wir einfach gemeinsam angefangen zu singen. Es fühlte sich irgendwie passend an, dass wir entschieden haben: Lass uns das zusammen machen. Was total verrückt war – denn als der Song released wurde, gingen wir beide durch ziemlich schmerzhafte Trennungen. Auf einmal war der Text keine Fiktion mehr, sondern unsere reale Lebensgeschichte.
DEINE SINGLE „INTOXICATED“ SPRICHT THEMEN AN, DIE VIELEN QUEEREN MENSCHEN NAHEGEHEN – DER INNERE KAMPF, SICH SELBST ZU AKZEPTIEREN. WIE ENTSTAND DER SONG?
„Intoxicated“ war für mich ein Weg, Traumata aus meiner Kindheit zu verarbeiten. Ich wurde schon im Kindergarten und in der Schule gemobbt, und das hat mich lange begleitet – dieses ständige Gefühl von „So wie du bist, bist du falsch“. Erst in den letzten Jahren habe ich angefangen, diesen Schmerz wirklich zuzulassen und zu adressieren. Musik war mein Weg, das Ganze zu heilen, und ich wollte unbedingt eine Botschaft schaffen, die anderen Mut macht. Es ist ein Song, der sagt: „Du bist nicht allein, und du bist genau richtig, wie du bist.“
DU HAST MAL GESAGT, DASS DU DIR KIM PETRAS ALS TRAUM-DUETT-PARTNERIN VORSTELLEN KÖNNTEST. GIBT ES JEMANDEN AUS DER DEUTSCHEN MUSIKSZENE, MIT DEM DU ARBEITEN MÖCHTEST?
Oh ja, auf jeden Fall! Kim Petras ist für mich die ultimative Ikone, aber auf der deutschen Seite würde ich super gerne mit Ikkimel zusammenarbeiten. Ich glaube, ein Partysong mit ihr wäre absolut wild. Sie hat diesen kompromisslosen Vibe, den ich total feiere – einfach sie selbst sein, ohne sich von irgendwem limitieren zu lassen.
DIE BOYSCLUB-TOUR STEHT 2025 BEVOR. WAS DÜRFEN DEINE FANS ERWARTEN?
Es wird wild, emotional und unglaublich nahbar. Die Tour ist für mich eine Möglichkeit, BOYSCLUB zum Leben zu erwecken. Es wird ein Mix aus großen Dancefloor-Hymnen und intimen Momenten, in denen wir gemeinsam fühlen und heilen können. BOYSCLUB ist nicht nur ein Konzert, sondern eine Bewegung. Ich will, dass sich jede*r sicher fühlt – ein Ort, an dem wir unsere Queerness feiern und einfach wir selbst sein können.
DU BIST 2025 DAS ERSTE MAL PERFORMER AUF DER SPARTACUS CRUISE. WIE FÜHLT SICH DAS AN?
Ich bin so aufgeregt! Es ist meine erste schwule Kreuzfahrt, und ich freue mich riesig darauf, so viele verschiedene Leute aus unserer Community kennenzulernen. Es ist einfach schön, Teil eines Safe Spaces zu sein, wo man frei sein kann, ohne Angst vor Vorurteilen oder Hass. ///
John Riot /// Spartacus Cruise
Das gesamte Interview findet ihr in der kommenden Ausgabe der Mate!
Schlagworte: Culture, Interview, Music