Einst als Kaserne für britische Soldaten genutzt, gehören die „Chelsea Barracks“ heute zu den exklusivsten Vierteln Londons. Seit der Entstehung der Kasernen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist es das erste Mal, dass die Bürger Londons dieses Areal überhaupt betreten dürfen. Wer hier wohnen will, braucht allerdings das nötige Kleingeld: Auf circa 51.000 Quadratmetern hat der Developer Qatar Diar eine Reihe von Townhouses, Luxusapartments und exklusive Features entworfen, die ausschließlich den Bewohnern in dieser begehrten Lage der britischen Hauptstadt zugänglich sind. Dazu zählen unter anderem ein Fitnessstudio, ein eigenes Kino und ein außergewöhnliches Spa.

1863 wurden die Chelsea Barracks als Kaserne erstmals fertiggestellt. Damals galten sie als „state of the art“ und absolute Innovation. Nachdem sie in den beiden Weltkriegen zum größten Teil zerstört worden waren, errichtete die Regierung sie in den 1960er-Jahren neu. Mit dem Verkauf der Fläche an Qatar Dia begann für die historische Nachbarschaft ein neues Leben und für die Designer von Goddard Littlefair eine neue Herausforderung. Auf über 1.000 Quadratmetern haben sie eine Ruheoase entworfen, die ihresgleichen sucht. Neben zwei Studios für Yoga, Meditation und Fitness gibt es zwei Behandlungsräume, zwei Aromabäder, diverse Saunen für Männer und für Frauen und einen zwanzig Meter langen Pool zum Schwimmen. Das Spa ist über zwei Eingänge zugänglich, sodass Gäste mit einem Wunsch nach mehr Privatsphäre direkt in die beiden Behandlungsräume gelangen, ohne dabei anderen Besuchern, die möglicherweise das Gym nutzen wollen, begegnen zu müssen.

Übrigens: Wer glaubt, so viel Luxus kann nicht gut für die Umwelt sein, der liegt zumindest teilweise falsch. Ja, riesige Apartments für wenige Menschen sind nicht besonders effizient, dennoch hat das Projekt in der international anerkannten „Leadership in Energy and Environmental Design“-Bewertung, kurz LEED, die höchste Punktzahl für Bauweise und Materialnutzung erhalten. Gleichzeitig werden satte vierzig Prozent der Gesamtfläche der ehemaligen Kasernen in Form von Gärten genutzt. /// www.chelseabarracks.com

Text: Felix Just